Thomas Rudolph über das Verletzungspech von Arjen Robben.

Nein, so ungerecht darf der Fußballgott einfach nicht sein! Man muss kein Fan oder Freund von Arjen Robben sein, um sich zu wünschen, dass der Niederländer noch einmal sein Können in der Bundesliga beim FC Bayern zeigt. Der Flügelflitzer steht wie kein anderer für eine Fußball-Bewegung, die durchaus nach ihm benannt sein könnte: Ballannahme, auf der rechten Seite Tempo aufgenommen, nach innen gezogen und mit dem starken linken Fuß verwandelt – ein klassischer Robben eben. Alle wissen, was er vorhat, und können es zu großen Teilen doch nicht verhindern.

Apropos verhindern: Größter Gegenspieler im Rennen um einen möglichen Einsatz ist – wie immer seit seinem Wechsel zu den Bayern 2009 – der streikende Körper. Ständig zwickt der Oberschenkel oder die Wade; eine genaue Diagnose kann ihm niemand geben. Das frus-triert, auch wenn Robben in seiner langen Karriere immer wieder mit Rückschlägen dieser Art zu kämpfen hatte.

Dem Linksfuß droht nun, was alle verhindern wollten: ein Abschied durch die Hintertür. Selbst beim großen FC Bayern, wo Titel mehr als alles andere zählen, hätte man – darf den Worten von Uli Hoeneß geglaubt werden – auf eine Meisterschaft verzichtet, um Robben den großen Bahnhof zu ermöglichen. Ob dieser in einem Pflichtspiel gelingt, ist nicht absehbar. Es wird ein Wettlauf mit der Zeit, den der Niederländer wohl eher verlieren als gewinnen wird.

Es wäre vielleicht eine der größten Niederlagen – nicht nur für Robben und die Bayern, sondern auch für die Bundesliga.