Fabian Klaus über die Investitionen in der Feuerwehrschule.

Das Signal ist wichtig. Dass in den nächsten zehn Jahren etwa 70 Millionen Euro in die marode Feuerwehrschule in Bad Köstritz investiert werden sollen, muss man anerkennen, denn der Ausbildungsstandort wurde vernachlässigt und teilweise heruntergewirtschaftet. Frei nach dem Motto: Es wird schon irgendwie gehen und Feuerwehrleute, immerhin 33.000 Aktive in Thüringen, murren ohnehin nicht, weil sie aus purem Idealismus heraus agieren.

Dass die Feuerwehrfrauen und -männer in Thüringen auf hohem Niveau ausgebildet werden müssen, um helfen zu können, sollte gesellschaftlicher Konsens sein. Allerdings: Dafür braucht es entsprechende Bedingungen – von der Technik bis zur Unterbringung.

Wer jetzt aber meint, dass mit der Investitionsankündigung alle Probleme vom Tisch sind, der irrt gewaltig. Dass es keinen zweiten Standort geben wird, den Innenminister Georg Maier (SPD) unmittelbar vor der Landtagswahl 2019 selbst ins Spiel brachte, mag durch die Machbarkeitsstudie umfassend begründet sein. Dass es sich lohnt, den ostthüringer Standort ordentlich aufzumöbeln, wird ebenfalls von der Untersuchung gedeckt.

Die Modernisierung der Bildungseinrichtung muss aber in einem engen Zusammenhang damit gesehen werden, dass Ehrenamtliche in den vergangenen Jahren teilweise sehr kurzfristig Lehrgangsabsagen hinnehmen mussten, weil das Personal fehlte.

Deshalb ist klar: Die beste Feuerwehrschule nützt nichts, wenn es kein Lehrpersonal gibt. Dass das in den vergangenen Jahrzehnten massiv vernachlässigt wurde, sorgt bereits für die nächste Baustelle. Allein mit mehr Stellen ist es nicht getan. Innen- und Finanzministerium müssen dafür sorgen, dass das Lehrpersonal im Land bleibt. Die Konkurrenz ist groß – und bezahlt vielfach einfach besser.