Steffen Eß über den Ausnahme-Fußballtrainer Jürgen Klopp.

Champions Legaue-Titel, Klub-WM, europäischer Supercup – und weiter? Seit genau einem Jahr und 37 Partien in der Premier League ungeschlagen, Tabellenführer mit 13 Punkten Vorsprung. Jürgen Klopp ist dabei, sich ein Denkmal an der Anfield Road zu setzen.

Welttrainer, für das Sportmagazin „Kicker“ der Mann des Jahres, für den „Focus“ die Nummer eins unter den hundert Menschen des Jahres. Für Handball-Bundestrainer Christian Prokop ein großes Vorbild, für ganz Liverpool schon jetzt eine Legende.

Unbestritten: Das Jahr 2019 ist das des Jürgen Klopp gewesen. Nicht auszuschließen, dass 2020 noch außergewöhnlicher wird.

Die Fans der „Reds“ sind nach dem Gewinn der Champions League in erwartungsfroher Stimmung, die Stadt wieder in ein rotes Jubelknäuel zu verwandeln, sollte der Traum wahr werden und der ersehnte Meistertitel nach 30 Jahren wieder nach Liverpool gehen.

Wer gönnt es dem charismatischen Mann nicht. Einer, der so unverfälscht ausbricht aus einem durchinszenierten Protokoll des Fußballs. Ein Mann, der den Ton für jede Tonlage zu treffen scheint. Der das Spiel mit dem Ball so leidenschaftlich vorlebt und in die Höhe hebt, ohne selber abzuheben. Einer, der die Farbe rot mit seinem Feuer verkörpert wie kaum ein anderer Trainer.

Liverpool liebt ihn, die Fans beten ihn an. Der deutsche Fußball schaut neidisch auf die Insel. Unwahrscheinlich, dass der 52-Jährige auf die heimatliche Bühne zurückkehrt, nachdem er erst seinen Vertrag bis 2024 verlängert hat.

Ein Mann lebt „rot“. Eine Stadt sieht „rot“. Vor Freude.