Kai Mudra über kriminelle Anrufe bei Senioren.

Respektlos, feige und perfide. Tagtäglich zu versuchen, ältere Menschen um ihre Lebensleistung zu bringen, ihnen mit kriminellen Machenschaften das abzunehmen, was sie sich zumeist mit harter Arbeit erspart und fürs Alter zurückgelegt haben.

Allein der Vorsatz ist verabscheuungswürdig, diese Generation betrügen und bestehlen zu wollen, weil sie vielleicht nicht mehr so fit ist, weil sie vielleicht Schwierigkeiten mit modernen Kommunikationsmitteln hat oder weil womöglich schon ein bisschen der Überblick über das fehlt, was sich wirklich abspielt.

Es ist breiter gesellschaftlicher Konsens, dass die Generation der Großeltern sozialen Schutz genießt und nicht schamlos ausgenutzt wird. Doch das digitale Zeitalter und die zunehmende soziale Vereinzelung führen dazu, dass die ältere Generation vielem deutlich hilfloser ausgeliefert ist als noch vor 20, 30 oder gar 40 Jahren.

Drohende Strafen schrecken kaum ab

Verwandte, die Kinder und Enkel treffen sich nicht mehr so oft, leben zumeist über größere Entfernungen voneinander getrennt. Sind die Senioren nicht mehr so rüstig, wird es schwerer, persönlichen Kontakt zu pflegen, egal ob mit Verwandten oder Freunden.

Diese Situation nutzen skrupellose Betrüger für ihre Telefonanrufe bei den Senioren aus. Die Polizei hat bei den Ermittlungen einen schweren Stand. Es sei denn, sie erfährt von einer Übergabe am Telefon erpresster Wertgegenstände. Dann können die Fahnder zugreifen und dann bietet sich ihnen die Möglichkeit, in die kriminellen Banden vorzudringen. Häufig ist das aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn die drohenden Strafen schrecken beim möglichen Gewinn kaum ab. Deshalb ist der beste Schutz, auf die ältere Generation gut Acht zu geben und mit ihr Strategien für den Fall der Fälle zu entwickeln.

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