Steffen Eß über die Bundesregierung, die Gelder für die maroden Sportstätten freigibt.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ist erhört worden. Die Bundesregierung will marode Sportstätten mit einem milliardenschweren Paket modernisieren. Ein gutes Zeichen auch für Thüringen. Es bedarf indes mehr als eines weiteren goldenen Plans.

Undichte Dächer, abfallender Putz, abgewirtschaftetes Inventar, dicht gemachte Hallen, von Klimaschutz ganz zu schweigen: Das Bild maroder Sportanlagen spiegelt sich genauso in der grünen Mitte.

Ein Bedarf von einer Milliarde Euro ist vom Landesportbund benannt worden, um die Hallen, Plätze und Bäder auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Der DOSB beziffert den Investitionsstau im ganzen Land nach jüngster Expertise auf 31 Milliarden Euro.

Die Zahlen sind schwer zu fassen und trotz ihres gewaltigen Volumens vielleicht nur ein Teil des Berges an Modernisierungsbedarf. Die Summen sind geschätzt, stützen sich auf verschiedene Berechnungen und Datenerhebungen. Die gehen in ihren Ergebnissen auseinander. Der Städte- und Gemeindebund bezifferte den Investitionsstau auf elf Milliarden Euro, der DOSB vor einigen Jahren noch auf 42 Milliarden und das Deutsche Institut für Urbanistik auf 35.

Das zeigt, wie wichtig eine genaue Analyse wäre, wie sie der Sportbund einst mit einer erneuten Erhebung zur Fortschreibung einer ländervergleichbaren Sportstättenstatistik angeraten hatte. Die Sportministerkonferenz war dagegen.

Viele Programme halfen. Der Verschleiß ist weiter riesig. Eine Lösung beginnt bei den Kommunen. Dauerhafter Substanzerhalt kommt vor einmaliger Förderung.