Axel Lukacsek über den FC Bayern München in der Champions League.

RB Leipzig spielt erst in der kommenden Woche, ist aber längst dort, wo der FC Bayern noch hin will – ins Viertelfinale der Champions League. In Corona-Zeiten haben sich alle längst daran gewöhnt, dass Spielpläne manchmal eine ziemlich merkwürdige Form annehmen. Dass die Münchener nun mehr als fünf Monate später zum Achtelfinal-Rückspiel antreten, ist längst kein Grund zum Staunen mehr. Der Fußball-Zirkus ist froh, dass überhaupt wieder der Ball rollen kann – und das Geschäft wieder läuft.

Früher an später denken. Unter dieser Devise darf man wohl das deutliche 3:0 der Bayern nun gegen den FC Chelsea werten. Denn nach solch langer Zeit ist dieses stattliche Polster mehr als eine Beruhigungspille. Vergleiche oder irgendwelche Rückschlüsse, die sonst üblich mit Blick auf das Hinspiel gezogen und danach Chancen ausgelotet werden, gelten hier nicht mehr. Dafür ist der zeitliche Abstand einfach zu groß. Und mancherorts haben sich ja auch inzwischen die Kader verändert.

Timo Werner zum Beispiel ging zum Bayern-Kontrahent, wo er zwar noch nicht spielen darf. Für Leipzig aber will er – vielleicht auch aus Angst vor einer Verletzung – jedenfalls nicht mehr auflaufen. München kommt zwar direkt aus der Vorbereitung auf den Rasen. Dafür jedoch reist der FC Chelsea nach der Finalpleite im FA-Cup nicht gerade mit breiter Brust an.

Manchmal allerdings sind angeschlagene Gegner ja besonders gefährlich. Insofern ist für den deutschen Meister der klare Hinspiel-Erfolg so wertvoll wie noch nie.