Axel Eger über die neuen Erfurter Volleyballhoffnungen.

Keine Frage, die morgen in Vilsbiburg zu Ende gehende Bundesliga-Reise der Erfurter Volleyballerinnen ähnelt der des jüngst in zwei rätselhafte Abstürze verwickelten Boeing-Jets. Sich im guten Steigflug wähnend, riss die Strömung urplötzlich ab. Im Erfurter Spiel passierte das in den letzten Novembertagen. Seit jenem phänomenalen 3:0-Sieg in Suhl verlor sich jäh aller Auftrieb im Nichts. Das System fiel ins Bodenlose. Kein Umkehrschub half, nicht mal der Autopilot. Eher sorgte er regelmäßig dafür, dass selbst hoffnungsvolle (An-)Sätze am Ende fast immer noch kippten.

Anders als der Flugzeugbauer müssen die Erfurter keine Radikalmaßnahmen befürchten. Die Mannschaft soll die Betriebserlaubnis für Liga eins behalten. Doch vor dem nächsten Start bedarf es gründlicher Ursachenforschung. Warum funktionieren Abläufe nicht? Wer hält Kurs, wenn der Sturm an den Streben rüttelt? Fragen, die allen gelten: Käpt’n und Flugbegleiter, Tower und Bodenpersonal.

Vielleicht heißt die Lösung ja tatsächlich Vertrauen und Geduld. Vielleicht gelingt es, einmal alle an Bord zu halten und die dringend nötigen Ergänzungen zu finden (und das Geld für sie zu haben). Auch wenn es wie ein Dacapo manch leerer Beschwörung klingt: Mut machende Ansätze sind da. Acht 1:3-Niederlagen in den Spielen seit Januar, in denen nur knapp ein weiterer Satz- und damit Punktgewinn verpasst wurde, stiften ebenso wie die Top-Kulisse beim letzten, bedeutungslosen Heimspiel noch immer Hoffnung, dass hier etwas wachsen kann.

Darum sollte Schwarz-Weiß diese dritte Erstliga-Chance nach dem dritten Abstieg in Serie bekommen. Nutzen Team und Trainer sie, war die Saison keine verlorene. Steht die Flugtauglichkeit wieder infrage, ist spätestens dann ein radikaler Kurswechsel nötig.