Dirk Pille über die totale Spieler-Rotation bei Wacker Nordhausen.

Wer sehr gut spielt, sitzt im nächsten Match auf der Bank. So ähnlich läuft es derzeit bei Wacker Nordhausen. Acht neue Spieler beim 2:0 gegen den Spitzenreiter Hertha II. Gestern sieben frische Gesichter beim Pokalerfolg gegen Meuselwitz. Die meisten Sieger der letzten Partie dürfen auf die Bank, um sich zu erholen. Dann kommt wieder die andere frische Gruppe an die Reihe.

Der Erfolg gibt dem „großen Rotator“ Scholz recht. Der breite Kader, die doppelte Besetzung aller Positionen in ähnlicher Qualität macht das spannende Experiment möglich. Wacker verfügt über die Mittel und hat diese Mannschaft nach drei Jahren Vorbereitung trotz allerlei Nackenschlägen aufgebaut. Dass Leistungen schwanken – vor allem mit der Rotation – ist normal. Doch Wacker gewinnt seit dem 1:5-Schock in Lichtenberg. Der war heilsam wie das 0:5 in der Vorsaison in Halberstadt. Danach zog Wacker noch auf Rang drei in der Liga und gewann den Pokal.

Scholz hat die Rotation übrigens schon vor der Klatsche beim Neuling in Berlin seinen Spielern eröffnet. Scholz erklärte – die Profis verstanden. Inzwischen herrscht gute Laune unter den 17 Kickern, die regelmäßig zum Einsatz kommen. Ein Problem in einer starken Mannschaft ist damit gelöst.

Scholz weiß aber auch, dass nur Erfolg die radikale Methode rechtfertigt. Ganz geglückt wäre das für die Regionalliga ungewöhnliche Experiment erst mit einem Sieg in Babelsberg.

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