Axel Eger den Aufstieg des ThSV Eisenach.

Nach 364 Tagen ist Handball-Eisenach zurück. Fast auf den Tag genau ein Jahr nach der bitteren Heimpleite gegen Hildesheim, die de facto den Absturz besiegelte, haben die Thüringer den sofortigen Wiederaufstieg in Liga zwei realisiert. Das ist ein Wert an sich, wenn man bedenkt, wie schwer sich andere mit dieser Mission taten.

Ja, auch dieser fünfte Aufstieg des ThSV im dritten Nachwendejahrzehnt verdient Applaus. Er ist so wichtig, weil er nach dem irritierenden Niedergang allen Beteiligten wieder etwas Zählbares in die Hand gibt: ein Stück Erfolg. Und mit ihm eine Portion neuen Mutes.

Und ja, der Verein hat den Gang durch das Tal genutzt, um sich neu zu erfinden. Frisch aufgestellt auf allen Ebenen, hat der Vorstand die Schlüsselpositionen mit den Erfolgsarchitekten Hasanefendic und Witte exzellent besetzt. Die Liebe der Fans hat ohnehin nicht gelitten.

Bei allem berechtigten Jubel sollte niemand vergessen, dass erst der Status quo erreicht ist. Der ThSV steht als Novize wieder an dem Platz, der ihm jahrzehntelang als Mindestanspruchgalt – in Liga zwei. Nach dem un­gestörten Probelauf in der Drittklassigkeit hat der Aufbruch gerade begonnen; Rückschläge nicht ausgeschlossen. Denn der Weg wird nicht leichter werden.

Doch die blau-weiße Seele scheint gereift – durch die unschätzbaren Erfahrungen der Tiefebene. Und vor allem: dank der neu erlernten Demut.