Axel Eger über den Manfred-Fromm-Fotowettbewerb.

Es ist nur allzu menschlich, das Glück immer erst dann zu begreifen, wenn es längst von draußen winkt. Und so wirken die eingereichten Arbeiten des diesjährigen Manfred-Fromm-Fotowettbewerbes wie Zeugnisse einer fernen Zeit. Ein wehmütiger Spiegel jenes kleinen und großen Sports, der in der Gegenwart der Pandemie nur sehr eingeschränkt stattfinden kann. Oder gar nicht.

Die 165 vorliegenden Fotografien und die hoffnungsstiftende Beteiligung von 61 Profi- und Amateurfotografen zeugen aber auch von der bemerkenswerten Lebenskraft des Sports. Als nie versiegender Quell der Inspiration und Lebensfreude – derer, die ihn betreiben, aber auch jener, die ihn mit ebensolchem Gewinn betrachten. Die mitfiebern und mitleiden.

Ausnahmsweise mal kein Olympia und keine WM. Dafür regionaler Fußball, Rennsteiglauf und Ringen, eine Meisterschaft im Gehen. Dazu Sonnenuntergang am Wasser, Klettern am Falkenstein, Ballons über heimatlichem Land. So sieht es aus, das Mosaik des Thüringer Sports. Das Portfolio der preisgekrönten Bilder repräsentiert Bodenständigkeit. Und steht damit mehr denn je im Sinne Manfred Fromms, dessen Leitbild es war, unermüdlich die Vielfalt des Sports zu sehen. Nicht nur den Star im Blick zu haben, sondern auch den Volkssportler. Nicht nur den Meister, sondern auch das Talent. Nicht nur das Fest, sondern auch den Alltag. Nicht nur den Sieger, sondern auch den Verlierer. In diesem Geiste wirkt der Fotowettbewerb sogar weit über den Sport hinaus. Erst recht in dieser Zeit.