Steffen Eß über Zuschauer im Hallensport.

Aufatmen nicht nur bei den Thüringer Top-Vereinen im Handball oder Volleyball. Ab September sollen auch unterm Hallendach Zuschauer erlaubt sein. Vorm Saisonbeginn plant das Sportministerium einen überlebenswichtigen Schritt für die Hallensportarten.

Ziel ist, mit der zu überarbeitenden Infektionsverordnung ab 31. August auch drinnen wieder Publikum zuzulassen. Ein nächster Schritt hin zu Normalität, die aber noch entfernt ist. Unter der Maßgabe von Schutzkonzepten ist ein Stufenplan angedacht. Auf volle Auslastung müssen die Vereine warten.

Wie lange, kann angesichts der weltweit steigenden Corona-Infektionen keiner zuverlässig beantworten. Immerhin aber bekommen hiesige Vereine die Chance, ihren Fortbestand stärker aus eigener Kraft zu sichern. Die Sehnsucht danach war so groß wie die Not, die dank millionenschwerer Landeshilfe werden konnte. Eine Selbstverständlichkeit ist beides nicht.

Nötiger, aber riskanter Weg zu Lockerungen

Kein Ballungszentrum zu sein hat in Thüringen weniger Corona-Fälle nach sich gezogen als anderswo. Mut für Lockerungen in Zeiten wieder zunehmender Neu-Infektionen gehört dazu, Vereine aus anderen Bundesländern dürften umso mehr neidisch auf den Freistaat schauen. Schleswig-Holstein etwa, ähnlich gering betroffen wie Thüringen, hat seit Kurzem erst den Trainingsbetrieb und Testspiele für den Amateursport wieder erlaubt.

Eine Einladung zur Sorglosigkeit ist der Thüringer Weg aber keineswegs. Die Freigabe von Publikum soll nötigenfalls Rückschritte einschließen. Sofern das Infektionsgeschehen drastisch steigen sollte, kann sogar eine Schließung der Sportanlagen in Betracht kommen. So nötig der Weg zu Lockerungen ist, so risikobehaftet bleibt er. Er setzt Demut voraus. Und Vernunft.

Zuschauer in Hallen sollen bald wieder erlaubt sein