Axel Lukacsek über den Fußball-Regionalligisten FC Rot-Weiß Erfurt.

Es waren hoch fliegende Pläne, als die neuen Investoren vor gerade einmal drei Monaten ihren Einstieg beim Fußball-Viertligisten verkündeten. Aber dem FC Rot-Weiß Erfurt droht ein tiefer, tiefer Fall. Wieder einmal. Das Produkt Profifußball, das in Thüringen weitgehend am Boden liegt, hat auch hier durchaus Potenzial. Aber dem Erfurter Klub fällt auf die Füße, dass man sich oft selbst im Weg steht. Das Ringen um Macht und Einfluss hat immer wieder das Kerngeschäft in den Hintergrund treten lassen. Den Sport, die Spieler, die Trainer, die Fans.

Der FC Rot-Weiß ist stets für eine Überraschung gut. Vor allem abseits des Fußballplatzes. Erst verklagt der Insolvenzverwalter den Hauptsponsor, weil der aus seiner Sicht den Verpflichtungen nicht nachgekommen sei. Auf die Idee muss man erst einmal kommen. Und da gibt es – immerhin – nun schon drei Förderer, die den Neustart anschieben wollen. Aber auch mit ihnen könnte sogar ein juristischer Streit drohen.

Dass die Insolvenz des Vereins offenbar noch nicht der Tiefpunkt gewesen ist, überrascht inzwischen viele nicht mehr. Das ist das eigentliche Dilemma an dem rot-weißen Fußball-Drama. Denn sollten vielleicht die Herrschaften tatsächlich noch einmal auf einen grünen Zweig kommen, sich einigen und den Spielbetrieb fortsetzen, rosig wird die Zukunft auf absehbare Zeit wohl nicht aussehen.

Denn wer um alles in der Welt will ein Fußball-Projekt unterstützen, bei dem man jederzeit damit rechnen muss, dass irgendwo die nächste Bombe hochgeht.

Beim FC Rot-Weiß Erfurt geht die Angst um