Theresa Martus zur Windkraft.

Peter Altmaier ist ein verständnisvoller Mensch. Jemand, der trotz seines mächtigen Amtes als Wirtschaftsminister seine Gegner argumentativ nicht einfach überfährt, sondern auch zuhört.

Als etwa in der Lausitz und den Braunkohlegebieten Westdeutschlands die Angst groß war, dass ein Kohleausstieg das wirtschaftliche und soziale Gefüge der Regionen massiv in Mitleidenschaft ziehen könnte, da hörte Altmaier hin.

Auch jetzt zeigt der CDU-Mann wieder Verständnis – dieses Mal für Menschen, die lieber keine Windräder in der Nähe ihrer Dörfer haben wollen, weil sie Lärm und unangenehmen Schattenwurf fürchten.

Davon gibt es viele in Deutschland. Auch Politiker mit weniger verständnisvollem Naturell als Altmaier könnten da auf die Idee kommen, es sich nicht mit den Windkraftgegnern verscherzen zu wollen.

Aber nicht nur Windkraftgegner gehen wählen, und sie sind auch nicht die Einzigen, die Sorgen haben.

Da wären zum Beispiel die vielen Tausend Schüler und Studenten, die freitags auf die Straße gehen.

Und auch die Windkraftbranche hat viele Angestellte, und die sehen die angekündigten Regeln zum Mindestabstand zu Siedlungen ab fünf Häusern mit, nun ja, Sorge. Und nicht zuletzt könnte
Altmaier seinen Kabinettskollegen Olaf Scholz fragen, welche Sorgen der so hat.

Scholz könnte ihm dann erklären, dass verpasste Klimaziele ganz schön teuer werden. Denn für jede Tonne CO2 mehr als vereinbart müssen Verschmutzungsrechte gekauft werden.

Wie hoch die Rechnung wird, hängt nicht unerheblich davon ab, ob Deutschland es schafft, ohne Kohlestrom auszukommen.

Und diese Frage lässt sich nicht beantworten, ohne über Windkraft zu reden: Weniger Kohle geht nur mit mehr Wind.

Peter Altmaier tut niemandem einen Gefallen, wenn er das nicht deutlich sagt, auch nicht sich selbst.