Gerald Müller über den Flughafen Erfurt-Weimar.

Beschwerden über regelmäßigen Fluglärm am Himmel über Erfurt-Bindersleben dürften aktuell keine Chance auf Erfolg haben.

Heute sind am dortigen Flughafen jeweils zwei Starts und Landungen – Antalya und Burgas – vorgesehen. Morgen steht allein die Türkei bei Abflug und Ankunft im Flugplan.

Die Pleite von Germania hat die ohnehin schon vorhandene Beschaulichkeit noch deutlich erhöht. Im Februar hatte die durchaus beliebte, servicestarke Airline Insolvenz angemeldet, im März wurde die Suche nach einem Investor eingestellt. Und damit auch endgültig der Flugbetrieb in bestimmte Regionen, die zum ohnehin schon bescheidenen Standard in Erfurt-Bindersleben zählten.

Der kleinste internationale Flughafen Deutschlands ist damit vom Zwerg zum Winzling geworden. Wobei er auch bei größter Anstrengung nie ein Riese werden kann. So wie Frankfurt/Main, wo 2018 rund 69 Millionen Passagiere abgefertigt worden, während es in Erfurt etwa 270.000 waren. . .

Und doch wäre es schön, wenn das Sommer-Niveau des Vorjahres mit 19 Zielen mal wieder erreicht wird. Weil das wirtschaftlich besser und zudem imagefördernd wäre. Die Pauschalreisen in Europa werden schließlich auch künftig das Kerngeschäft bilden.

Das häufige Ausweichen auf andere Flughäfen mit manchmal mühsamer Anreise könnte dann vielen Urlaubern erspart bleiben. Zumal der Thüringer Flughafen durchaus geschätzt ist, um schnell, sicher und bequem in die Urlaubszeit abzuheben. Die zügigen Bahn-Verbindungen, der ICE-Knoten, der gute Anschluss an die Autobahn und den öffentlichen Nahverkehr sprechen dabei ebenfalls für ihn.

Aber Airlines und Ziele fehlen derzeit. Und so ist der Flughafen meist ein Ort der Stille.