Ulrike Merkel kommentiert zu Geras Aus als Kulturhauptstadt 2025

Die Enttäuschung ist sicher groß bei den Akteuren von „Gera 2025“. Noch bevor es richtig losgehen konnte, ist der Traum von Gera als Kulturhauptstadt Europas ausgeträumt. Alle Beteiligten sollten sich aber die Worte der Jury-Vorsitzenden Sylvia Amann zu Herzen nehmen: „Es gibt keine Verlierer.“ In jeder Bewerberstadt sind Visionen entwickelt und Prozesse der Stadt- und Kulturentwicklung angestoßen worden, die es lohnt fortzusetzen.

Auch Geras Bewerbungskonzept hat so einige vielversprechende Ansätze: Zum Beispiel sollte das leer stehende Hermann-Tietz-Kaufhaus in der Innenstadt zum kulturellen Herzstück des Kulturstadtjahres entwickelt werden. Dort sollte unter anderem die Wismut-Kunst präsentiert werden, die umfangreichste Kunstsammlung eines DDR-Unternehmens. Damit wollte sich Gera als dauerhafter Standort für die Wismut-Sammlung empfehlen. Beides – die Wiederbelebung des historischen Warenhauses und das Werben um die Wismut-Kunst – sollte weiterhin mit viel Energie verfolgt werden. Im Interesse der Geraer Kulturlandschaft, der Stadt und ihrer Bürger. Denn Geras Bewerbung war im Übrigen die einzige, die von der Bürgerschaft ausging.