Erfurt. Martin Debes über Arbeiten in Zeiten von Corona.

Die Pandemielage in Thüringen bleibt kompliziert. Aktuell werden im Land im Bundesvergleich die meisten Neuinfektionen registriert. Tendenz steigend. Alle aktuellen Entwicklungen im kostenlosen Corona-Liveblog

Die Belastung des Gesundheitssystems dürfte sich also weiter erhöhen. Und dies, obwohl die Zahl der freien Intensivbetten, die überhaupt noch betrieben werden könnten, bereits auf unter 100 gesunken ist. Gleichzeitig geht es mit den Impfungen, um es wirklich freundlich zu formulieren, nur ruckelnd voran. Was also tun?

Eine Lücke im Lockdown, das sagen die Wissenschaftler immer wieder, ist der Arbeitsplatz. Was nützt es, die privaten Kontakte einzuschränken, wenn man im Betrieb mit den lieben Kollegen im Büro sitzt?

Natürlich wird diese Frage schon seit fast einem Jahr gestellt. Die Antworten reichen von der Maskenpflicht im Unternehmen, die inzwischen gilt, bis zur verordneten Schließung - wie sie der Ministerpräsident kürzlich ansprach, um es danach wieder einmal nicht so gemeint zu haben.

Die eleganteste Lösung bleibt da, theoretisch, die Heimarbeit, neudeutsch Home Office genannt. Doch praktisch scheitert sie noch viel zu oft an technischen Voraussetzungen, bürokratischen Hemmnissen und der Einstellung etlicher Chefs, die meinen, ihre Untergebenen unbedingt in Präsenz schurigeln zu müssen.

Am Ende bedarf es klarer Vorgaben. Wenn der Staat mal eben auf dem Verordnungswege Grundrechte einschränken kann, dann kann eine gesetzliche Regelung für das Home Office nicht so schwer sein. Er muss es nur wollen.

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