Fabian Klaus über Impfärzte und Impfstoffe.

Thüringen vergütet seine Impfärzte besonders gut. Nach einem Bericht der „Welt“ werden hierzulande und in Sachsen bundesweit die höchsten Honorare gezahlt.

Alles zur Eindämmung der Pandemie. Impfen, so viel scheint mittlerweile sicher, dürfte der derzeit einzige Ausweg sein, mit dem das Licht am Ende des Tunnels heller wird – und damit nicht der entgegenkommende Zug gemeint ist.

Deshalb ist es gut, dass das Gesundheitsministerium erkannt hat, welche Herausforderungen in Thüringen zu meistern sind, damit nicht am Schluss die Impfärzte fehlen. Dass insbesondere eine gute Bezahlung hilfreich sein kann, um dieses Ziel zu erreichen, erscheint sinnvoll – aber auch wenig überraschend.

Dabei steht und fällt das Impfen allerdings nicht allein mit den Ärzten, die den Impfstoff verabreichen. Es müssen genügend Leute da sein, die sich gegen Covid-19 immunisieren lassen wollen. Da liegt das Problem: Das Premiumvakzin von Biontec wollen alle, der angebliche „Discounter“-Impfstoff von Astrazeneca bleibt im Keller. Dabei sind sich die Wissenschaftler mittlerweile überwiegend einig, dass der viel besser ist als sein Ruf.

Nach allem, was bisher bekannt ist, hat der Bund die Impfstoffbeschaffung gnadenlos vergeigt und wird der Astrazeneca-Impfstoff von der Bevölkerung nicht als sicher empfunden. Die Verantwortung dafür, das dringend zu ändern, liegt auch in den Ländern.

Wenn also gerade die Kosten für die Impfstellen in Thüringen ohnehin überprüft werden, sollte eine Imagekampagne für das bisher verschmähte Vakzin gleich mit kalkuliert werden. Denn das leistet die Ärmelhoch-Kampagne des Gesundheitsministeriums bisher nicht – und das ist verschenktes Potenzial auf dem Weg, das Impftempo zu beschleunigen.