Elmar Otto über die Einführung einer Maskenpflicht.

In manch asiatischer Metropole gehört das Tragen von Gesichtsmasken zum Straßenbild. Lange vor Corona haben die Menschen dort begonnen, Mund und Nase zu verhüllen, um sich so vor dem gefährlichen Feinstaub in der Luft zu schützen.

Seit sich das Coronavirus auch in Thüringen immer weiter ausbreitet, sind in freistaatlichen Kommunen ab und an Maskenträger zu sehen. Nicht selten ernten sie skeptische Blicke. Das wird sich wahrscheinlich ändern. Zumindest in Jena und im Kreis Nordhausen werden die Masken bald zur Pflicht. Und wie viele Kommunen sich anschließen, ist nicht abzusehen.

Auch wenn die Weltgesundheitsorganisation den Nutzen in Zweifel zieht, als ergänzende Maßnahme können entsprechenden amtliche Verfügungen sicher nicht schaden.

Vielleicht können so Verkäuferinnen, Busfahrer, oder Pfleger besser geschützt werden. Sie sorgen in der Krise dafür, dass wir weiterhin ungehindert ver- und umsorgt werden. Dafür setzen sie sich nicht selten der Gefahr aus, von jemandem angeniest oder angehustet zu werden, der eventuell infiziert ist.

Die Masken können wahrscheinlich dabei helfen, dass Menschen mit Corona ihre Tröpfchen bei sich behalten und andere nicht anstecken. Dennoch: Vollumfänglichen Schutz bieten sie auf keinen Fall.

Sie ersetzen nicht das Einhalten des Mindestabstands von anderthalb, besser zwei Metern, das häufige und gründliche Händewaschen und das nur einmalige Verwenden von Taschentüchern.

Und natürlich müssen allen voran zunächst ausreichend viele Masken vorhanden sein. Damit die Bevölkerung nicht mit dem medizinischen Personal an Krankenhäusern konkurriert. Denn klar sein muss: Dort, wo der Mundschutz am dringendsten gebraucht wird, darf kein Mangel herrschen.

Ansonsten werden wir uns möglicherweise auch nach Ostern zwangsweise und vorübergehend an eine neue, selbstgenähte Mode gewöhnen müssen. Vielleicht sogar bei unseren Kindern, damit sie im Anschluss an die Ferien wieder in die Schule gehen können.