Jan Hollitzer zur Verlängerung der Corona-Maßnahmen.

Es braucht endlich eine Perspektive. Das Ergebnis des Treffens der Länderchefs mit der Kanzlerin darf nicht sein, dass nur eine Verlängerung der Maßnahmen verkündet wird.

Der vielfach eingeforderte Winterfahrplan muss endlich getaktet und kommuniziert werden. Und er muss mit schlüssigen Argumenten unterfüttert werden. Ein reiner Verweis auf die Inzidenzzahlen reicht nicht. Große Bevölkerungsteile lehnen bereits jetzt die Einschränkungen ab. Auch, weil sich Lockerungen und erneute Verschärfungen seit Ausbruch der Pandemie die Klinke in die Hand geben. Das kostet Kraft und Akzeptanz. Zu oft sind Unternehmen gezwungen, innerhalb kürzester Zeit Krisen-Konzepte zu erarbeiten, um sie anschließend wieder über den Haufen zu werfen. Ähnlich sieht es in privaten Haushalten aus, in denen etwa die Kinderbetreuung organisiert werden muss und das Urlaubskonto längst erschöpft ist.

Allerdings ist nicht nur die Politik gefragt. Es bedarf einer gesamtgesellschaftlichen Anstrengung, damit wir – um bei der aktuellen Debatte zu bleiben – das Weihnachtsfest in Familie verbringen können.

Hohe Infektionszahlen werden auf laxen Umgang mit den Einschränkungen im privaten Bereich zurückgeführt

Deutschlandweit werden die hohen Infektionszahlen auf einen laxen Umgang mit den Einschränkungen im privaten Bereich zurückgeführt. Wir alle, die ihre beruflichen und andere sozialen Kontakte auf ein Minimum zurückgefahren haben, aber weiter Freunde und Familie treffen, müssten erkennen, dass gerade hier das Virus übertragen wird. Die Infektionsketten können wir nur durchbrechen, wenn wir stringent private und innerfamiliäre Begegnungen reduzieren. Auch dann, und nur dann, ergibt das Offenhalten der Schulen einen Sinn.

Ja, das mag unserem menschlichen Naturell diametral entgegenlaufen. Wir sind nun einmal soziale Wesen. Aber lieber kurze harte Einschnitte, als eine lange Durststrecke, bei der noch mehr Existenzen kaputt gehen. Man kann nicht gleichzeitig jammern, dass die Wirtschaft an die Wand gefahren wird und selbst keinen Beitrag dazu leisten, um dies zu verhindern.

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