Erfurt/Berlin. Das erste prominente Opfer auf Bundesebene: Christian Hirte hat um die Entlassung als Ostbeauftragter gebeten. Dem vorausgegangen war ein Tweet, in dem Hirte Kemmerich gratuliert hatte.

Das Politikbeben von Thüringen hat offenbar sein erstes politisches Opfer auf Bundesebene gefordert. Der Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Länder, Christian Hirte (CDU), hat am Samstag auf seinem Twitteraccount vermeldet, dass er um die Entlassung als Ostbeauftragter gebeten habe. In dieser Funktion ist er parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium und Mitglied des Kabinetts Merkel.

Die Kanzlerin ist es offenbar auch gewesen, die Hirte zu diesem Schritt gebracht hat. „Frau Bundeskanzlerin Merkel hat mir in einem Gespräch mitgeteilt, dass ich nicht mehr Beauftragter der Bundesregierung für die Neuen Länder sein kann. Ihrer Anregung folgend, habe ich daher um meine Entlassung gebeten“, schreibt der Thüringer Bundestagsabgeordnete aus Eisenach bei Twitter.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Hirte erhielt für Twitter-Glückwünsche an Kemmerich viel Kritik

Damit fordert die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen ihr erstes prominentes Opfer auf Bundesebene. Am Mittwoch war der Thüringer FDP-Chef Thomas Kemmerich mit den Stimmen von FDP, CDU und AfD zum Ministerpräsidenten gewählt worden - damit hatte die Rechtaußenpartei erstmals einem Ministerpräsidenten ins Amt verholfen und dafür einen taktischen Trick angewandt. Im dritten Wahlgang stimmte keiner der AfD-Abgeordneten mehr für den eigenen Kandidaten. Die Wahl Kemmerichs hatte ein bundesweites Beben ausgelöst. Kanzlerin Merkel hatte auf einer Südafrikareise die Wahl als „unverzeihlich“ gegeißelt. Hirte allerdings gratulierte Kemmerich - ebenfalls über Twitter. „Deine Wahl als Kandidat der Mitte zeigt noch einmal, dass Thüringer RotRotGrün abgewählt haben. Viel Erfolg für diese schwierige Aufgabe zum Wohle des Freistaates Thüringen!“ hatte er unmittelbar nach der Wahl getwittert - und dafür viel Kritik erhalten. Der Tweet war der letzte, den der sonst auf Twitter umtriebige CDU-Politiker seit Mittwoch abgesetzt hat - bis zum Samstag, als er nun angekündigt hat, um seine Entlassung zu bitten.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Hirte selbst war für eine persönliche Stellungnahme am Samstag nicht zu erreichen.

Hirte war nach der letzten Bundestagswahl zum parlamentarischen Staatssekretär aufgestiegen. Der Thüringer CDU-Vorsitzende Mike Mohring soll darauf entscheidenden Einfluss genommen haben.

Das könnte Sie auch interessieren: