Im Podcast “Hollitzer trifft“ verrät Andreas Kubat, wie der typische Sound der Erfurter Band “Nothern Lite“ erfunden wurde.

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Die Erfurter Band „Northern Lite“, bekannt für ihre oft düsteren, schweren Electro-Melodien, feiert derzeit ihr 25-jähriges Bestehen und hat zum Jubiläum ein Best-of-Album herausgebracht. Im Podcast mit TA-Chefredakteur Jan Hollitzer sprach „Northern Lite“-Sänger Andreas Kubat über...

...die Anfänge: 25 Jahre sind eine lange Zeit. Begonnen haben wir als Live-Act für elektronische Musik, so mit Knöpfchen drehen und satten Beats. Dann kam später die Gitarre dazu – ab dem Zeitpunkt waren wir eine richtige Band. Ein Kumpel hatte mich mit Sebastian Bohn zusammengebracht, weil er meinte, wir sollten mal etwas zusammen machen. Sebastian war DJ, ich hatte ein kleines Studio, das hat ziemlich gut funktioniert. Also haben wir zu zweit „Northern Lite“ gegründet. Wir haben eine Zigarette geraucht und dann ging es los.

...die Entwicklung: Wir waren ja erst Mitte 20 und haben uns nicht als die großen Revolutionäre gefühlt, wir haben einfach nur gemacht, worauf wir Bock hatten. Und weil schon immer eine Gitarre bei mir rumgestanden hat, habe ich das eines Tages mal ausprobiert – Techno mit Gitarre. Ich hatte ja als Kind klassische Konzertgitarre gelernt – mein Vater war der Meinung, ich hätte dafür Talent. Also habe ich mal was ausprobiert und das hat gleich gut geklappt. Dann haben wir mit einem Gitarristen einen Song aufgenommen und der war gleich so gut, dass es uns umgehauen hat und wir gesagt haben, das ist es, das machen wir jetzt so.

...den Erfolg: Wir hatten keine Scheu vor der Kombination Electro und Gitarre – skeptisch waren eher die Leute bei unseren ersten Konzerten im Umland. Aber als wir zum ersten Mal in Berlin gespielt haben, da kam unsere Musik sofort an. Wir haben in einem kleinen Club auf dem Alex gespielt, es war rappelvoll und keiner kannte uns. Aber es war eine Wahnsinnsstimmung. Wir mussten unser Programm sogar zweimal spielen, weil wir gar nicht so viele Songs hatten, wie die Leute hören wollten. Und dann ging es Schlag auf Schlag. Als wir endlich von der Bühne gehen konnten, stand da ein Veranstalter und hat uns nach Japan eingeladen.

...den Alltag: Es gab in den 25 Jahren schon Momente, in denen ich gemerkt habe, wie sehr das Tour-Leben schlaucht. Anfangs war das alles nur Spaß, aber dann war es auch ein Job. Du kannst nicht ständig Alkohol trinken und dich auf jede Party mitschleifen lassen, was du früher natürlich gemacht hast. Und irgendwann merkt man, dass es auch viel schöner ist, wenn man das alles bewusster genießen kann.