Im Podcast spricht TA-Chefredakteur Jan Hollitzer mit dem Thüringer Restaurator Michael Diegmann über seine Arbeit auf Kuba.

Sein Unternehmen steht im Eichsfeld – die interessantesten Aufträge erledigt Michael Diegmann in Kuba. Ob Castros Grab in Santiago, das Che-Monument in Santa Clara oder der Parlamentssitz Capitolio in Havanna – wo der Thüringer Fachmann Hand anlegt, sind Kubaner und Touristen des Lobes voll. Im Podcast „Hollitzer trifft“ spricht TA-Chefredakteur Jan Hollitzer mit dem 46-Jährigen über Beruf und Berufung. Michael Diegmann über:

...über die Arbeit in der Ferne: Inzwischen bin ich 90 Prozent des Jahres auf Kuba. Es ist wichtig, dass man Präsenz zeigt und gemeinsam mit den Leuten vor Ort die Projekte angeht. Viele, die etwas zu tun haben, wollen, dass es „der Deutsche“ macht. Ich sehe das als Mission. Am meisten vermisse ich die Familie.

...über das Verhältnis der Kubaner zu Ostdeutschland: Es hilft auf Kuba, wenn man aus dem Osten Deutschlands kommt. Den kennen viele Kubaner, weil sie zu DDR-Zeiten dort studiert oder gelernt haben.

...über das Lebensgefühl in der Karibik: Es gibt dort eine völlig andere Mentalität, was auch damit zu tun hat, dass eigentlich immer die Sonne scheint. Selbst im Winter ist es 20 bis 25 Grad warm. Ich arbeite teilweise als einziger Deutscher mit Kubanern, die wir selbst ausgebildet haben, das funktioniert richtig gut. Davor habe ich großen Respekt.

...über die Haltung zum Kommunismus und zu Fidel Castro: Ich habe da keine Gewissensbisse, auch weil ich Castro für außergewöhnlich halte. Er hat in den 60er Jahren Dinge im Gesundheits- oder Bildungssystem umgesetzt, die es bis dahin nicht gab. Das hat bei mir gar nichts mit irgendeiner sozialistischen oder kommunistischen Neigung zu tun.

...über seinen Lieblingsort auf Kuba: Für mich ist es der Ort, wo ich die meiste Ruhe finde. Die hat man nach getaner Arbeit zuhause. Generell ist es nämlich in Kuba sehr laut. Die Menschen erzählen lautstark und gestenreich, man hört überall Musik. Für Urlauber mag das interessant sein, wer länger dort ist, sehnt sich auch mal nach Stille.

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