Mit TA-Chefredakteur Jan Hollitzer spricht der Schauspieler Christian Bahrmann vom „Kikaninchen“ über sein zweites Zuhause beim Kika und Medienkonsum.

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Jedes zweite Kind unter sechs Jahren kennt ihn: Christian Bahrmann ist seit 15 Jahren der beste Freund des „Kikaninchens“. In diesen Wochen wird die fünfte Staffel der beliebten Kindersendung in den Erfurter Studios gedreht. Bahrmann, Schauspieler, Sänger, Moderator, Puppenspieler und Vater von drei Kindern, ist in Berlin aufgewachsen und hat bereits als Vierjähriger mit dem Puppenspiel angefangen. TA-Chefredakteur Jan Hollitzer sprach mit ihm über…

…den Druck, immer gut gelaunt zu sein: Das ist für mich kein Problem. Alle Aspekte meiner Arbeit sind positiv. Besonders am Anfang war es ein tolles Erlebnis, so eine Sendung mitentwickeln zu dürfen. Schon damals waren wir eine kleine Familie, mein zweites Zuhause ist es bis heute.

…über die Lieder bei „Kikaninchen“: Die Sendung ist so erfolgreich, weil wir auch die Musik ernst nehmen. Ich habe über 120 Songs mit Udo Schöbel für das „Kikaninchen“ produziert, auch wenn sie vielen Eltern auf den Keks gehen.

…das Erfolgsgeheimnis der Sendung: Ich glaube, die Papierschnipselwelt von Katrin Lahr im Hintergrund ist sehr wichtig für den Wiedererkennungswert. Aus einem Stück Papier per Hand etwas Lebendiges schaffen, die Fantasie reizen – das ist große Kunst. Alles in den Sendungen ist handgemacht und das merken die Kinder auch.

Christian Bahrmann im Studio des KiKA.
Christian Bahrmann im Studio des KiKA. © dpa | Martin Schutt

…Kinder und Medienkonsum: Ich habe drei große Kinder, da wird viel über Bildschirmzeit diskutiert. Ich glaube, uns, auch uns Erwachsenen, steht eine große Gefahr ins Haus: Dass wir die Kontrolle verlieren. Früher hieß es: „Den Schlauen macht das Fernsehen schlauer, den Dummen dümmer“. Mit Social Media ist es genauso: Man kann bei Instagram, Facebook und Co. ganz viel lernen und Wissen einsammeln, aber man kann sich auch darin verlieren. Da sind die Eltern verantwortlich, was sie ihren Kindern vorsetzen.

…das Auserzählen von „Kikaninchen“: Am Anfang war keinem aus dem Team bewusst, dass die Sendung so erfolgreich sein würde. Ich glaube nicht, dass uns das „Kikaninchen“ irgendwann nichts mehr zu erzählen hat. Kindern Geschichten erzählen und ihnen zuhören, das ist zeitlos. Mein Redaktionsleiter hat mal zu mir gesagt: „Wenn nichts schiefgeht, machen wir das bis zur Rente zusammen weiter“. Darauf hoffe ich sehr. Die Kinder wollen ja auch Zeit mit uns verbringen. Sie wollen wahrgenommen, aber auch mal in Ruhe gelassen werden. Am Ende wollen Kinder Teil des Ganzen sein und das kriegen wir hin, indem wir ihnen zuhören.