Erfurt. Im Podcast “Hollitzer trifft“ spricht Radsportlerin Lisa Klein über ihr Olympia-Gold in der Mannschaftsverfolgung und das Training für einen Pflasterklassiker.

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Die 25-jährige gebürtige Saarbrückerin Lisa Klein ist seit 15 Jahren im Radsport aktiv und fährt heute für den RSC Turbine Erfurt. In ihrer erfolgreichen Karriere holte sie zahlreiche Titel und Medaillen. Bei Olympia 2021 errang sie in der Mannschaftsverfolgung mit ihren Teamkolleginnen Gold. Außerdem knackte der Frauen-Vierer gleich mehrfach Weltrekorde. Im Podcast mit TA-Chefredakteur Jan Hollitzer spricht sie über...

...die Zeit nach dem Olympia-Gold: Ich hatte tolle Empfänge und auch eine gute Zeit mit Freunden und der Familie zu Hause. In der WG gab es nur eine kleine Feier. Die Saison geht jetzt auch weiter und weitere tolle Highlights folgen, darunter die Straßen-Europa- und Weltmeisterschaften und dann Paris-Roubaix.

...das Fahren auf Kopfsteinpflaster: Man braucht einfach die Technik und muss mit den Mechanikern und mit dem ganzen Stab gut zusammenarbeiten. Der Klassiker Paris-Roubaix ist ja viel mehr als nur das Pflaster. Es ist wirklich eines meiner Lieblingsrennen. Es gibt in Thüringen ein paar schöne kaputte Strecken zum Trainieren.

…das Höhentrainingslager mit Radsportkollege Max Schachmann in Andalusien: Es hat super viel Spaß gemacht. Wir waren eine coole, kleine Gruppe. Es war ein hartes, aber schönes Trainingslager. Ich habe den größten Respekt davor, wie Schachi trainiert.

...ihren Weg aus dem Saarland nach Erfurt: Ich habe in Saarbrücken mein Abitur gemacht, dann waren plötzlich alle meine Leute weg. Ich war damals aus privaten Gründen immer mal in Erfurt, hier gab es die Infrastruktur und Trainingsgruppen. Letztlich habe ich hier eine riesige Unterstützung und super Bedingungen.

...den wegen eines positiven Corona-Tests bei Olympia gesperrten Radsportler Simon Geschke und den eigenen Quarantäne-Tag: Das Beispiel von Simon hat mir gezeigt, wie schnell die Spiele vorbei sein können. Für ihn war es schrecklich. Bei mir waren es nur 24 Stunden Quarantäne und trotzdem ein merkwürdiges Gefühl. Man bekommt das Essen vor die Tür gestellt und wird bewacht. Es fühlte sich an wie eingesperrt.
...die Unterstützung durch die Bundeswehr: Ich bin seit Ende 2016 in der Bundeswehr, hatte bisher einen militärischen und einen Trainer-Lehrgang, ansonsten halten sie mir den Rücken komplett frei.

...rassistische Äußerungen von Leistungssportdirektor Patrick Moster bei Olympia: Sein sportlichen Kompetenzen habe ich nie in Frage gestellt. Er hat sich immer zu 100 Prozent für uns Athleten eingesetzt. Aber so etwas darf nicht passieren, gerade nicht in so einer Funktion.