Im Podcast „Hollitzer trifft“ spricht Meditationslehrer Kai Meinig aus Weimar über Entspannung, Achtsamkeit und kultivierte Bewusstheit.

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Kai Meinig kennt sich als selbstständiger Grafik-Designer gut mit Stress aus. Nach Burnout und Depression fand er mit Hilfe der Meditation ins Leben zurück, hängte den Job an den berühmten Nagel und begann eine Ausbildung zum MBSR-Lehrer, die Abkürzung steht für „Mindfulness Based Stress Reduction“. Durch Übungen zur Körperwahrnehmung im Sitzen und im Gehen werden Konzentration und Aufmerksamkeit gestärkt. Im Podcast mit TA-Chefredakteur Jan Hollitzer sprach er über...

...seine Stimme in der Achtsamkeits- und Meditations-App Headspace: Ich bin seit über fünf Jahren zertifizierter Lehrer für achtsamkeitsbasierte Stress-Reduktion und habe neben meinen Gruppen-Kursen vor Ort begonnen, Meditationen einzusprechen und im Internet hochzuladen. Über die vielen positiven Rückmeldungen zu meiner Stimme habe ich mich total gewundert, weil mich mein sächsischer Akzent, mein Lispeln und meine wunderliche Aussprache immer geärgert haben. Aber offenbar waren die Bewertungen meiner Meditationen so gut, dass die Firma auf mich aufmerksam geworden ist. Und so darf ich nun über die App Achtsamkeit und Entspannung in den deutschsprachigen Raum bringen.

Kai Meinig, Meditationslehrer aus Weimar, ist die deutsche Stimme der weltweit führenden Meditations-App.
Kai Meinig, Meditationslehrer aus Weimar, ist die deutsche Stimme der weltweit führenden Meditations-App. © Kai Meinig

…über Entspannung: Eine Technik, die ich gerne verwende und die alle gleich ausprobieren können, ist, sich zu fragen, ob eigentlich die Füße noch da sind. Wie kann man das spürbar und bewusst wahrnehmen, denn eigentlich ist doch klar, dass sie noch da sind. Das ist eine ganz einfache Möglichkeit, mit sich selbst in Kontakt zu kommen, eine sinnliche Erfahrung. Wenn man bewusst sitzt, den Rücken spürt, die Füße, das Gesäß, die Kontaktpunkte – sobald du dir dessen bewusst wirst, spürst du auch mehr Präsenz. Man merkt schnell, wie sich die Aufregung legt und etwas mehr Ruhe einkehrt.

...über Empfindungen: Indem wir uns auf körperlichen Empfindungen konzentrieren, etwa das Beobachten des eigenen Atmens, das Heben und Senken von Brust und Bauch, tritt der Geist, tritt das Alltagsgeplapper etwas in den Hintergrund. Wir haben die Möglichkeit, uns von dem permanenten Denken ein Stück weit zu lösen, ein Stück zurückzutreten, etwas mehr Raum zu erfahren.

...über Achtsamkeit: Meditation schult uns in Achtsamkeit. Wir nehmen uns für zehn Minuten aus dem Alltag und kultivieren Bewusstheit. Der Atem fließt, die Füße sind noch da und gleichzeitig üben wir uns auch in Mitgefühl, sind freundlich, gütig, sanft. Ich merke, was ich sehe, höre oder denke. Wenn wir diese Qualitäten kultivieren, sind wir irgendwann in der Lage, sie in unseren Alltag zu bringen.