Erfurt. Im Podcast von TA-Chefredakteur Jan Hollitzer spricht der Erfurter Extremsportler Guido Kunze über Wege zum Erfolg, sein Verhältnis zur Kirche und die Thüringer Mentalität. JETZT ANHÖREN

Der Extremsportler Guido Kunze kennt sich mit körperlichen Grenzerfahrungen bestens aus. Per Fahrrad begab er sich nach Ecuador, um die erlesensten Kakaobohnen nach Erfurt zu bringen, und er hält den Rekord im Rolltreppensteigen. Warum ihm ausgerechnet sein Hintern einen großen sportlichen Misserfolg bescherte und aus welchem Grund er seine Frau nach 33 Jahren Beziehung doch geheiratet hat, das verrät er in der neuen Folge des TA-Podcasts „Hollitzer trifft ...“ . Seine Antworten in Auszügen – Kunze über ...

... die Suche nach dem besten Kakao der Welt

Es fing vor drei Jahren an. Ich war mit meinem Sohn im Supermarkt. Da gab es im Angebot die Tafel Schokolade für 39 Cent, was natürlich sofort die Frage aufwarf: Wie kann das sein? Wir reden immer von Gesundheit und Nachhaltigkeit – und dann wird ein Produkt, in dem viel Arbeit steckt, inflationär benutzt. Also beschlossen wir zu zeigen, wie weit der Weg der Kakaobohne zu uns ist und wie viele Familien dafür arbeiten, die am Ende nicht viel verdienen.

... eine Niederlage und darüber, was Unternehmer daraus lernen können

Ich war bei einem Marathon in der Sahara und bin da erschöpft zusammengebrochen. Als Grund stellte sich heraus: Ich war schlecht vorbereitet. Das lässt sich auch als Lehre auf andere Bereiche übertragen. So klein ein Projekt auch ist: Es wird alles akribisch vorbereitet.

... seine Religiosität und seine Sicht auf die Kirche

Ich bin sehr gläubig, auch wenn ich nicht immer in die Kirche gehe, denn ich sage mir: Für meinen Glauben brauche ich kein Haus. Ich bin ja ausgetreten aus der Kirche, weil ich den Sinn nicht gesehen habe. Und dann, als die Jugendkirche wieder aufgebaut wurde und wir uns da engagiert haben, habe ich gesehen, dass die Kirche auch viele karitative Aufgaben erfüllt.

... das Besondere an der Thüringer Mentalität

Der Thüringer ist oft ein bisschen eckig. Wenn man so über den Rennsteig geht, da fehlt manchmal schon ein bisschen das Herzliche – gerade in der Oberhofer Gegend, die ja finanziell privilegiert ist.

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