Die bekannte Erfurter Köchin Maria Groß spricht im Podcast-Interview über Gäste, Neider und TV-Begegnungen JETZT ANHÖREN

An Maria Groß scheiden sich die Geister. Bekannt wurde sie als Deutschlands jüngste Sterneköchin. Inzwischen hat sie den Sternen den Rücken gekehrt. Zu erleben ist sie stattdessen in diversen Kochshows im Fernsehen. Dort fällt sie nicht zuletzt durch ihre unkonventionell offene und lebhafte, zugleich aber auch bodenständige Art auf. Sie selbst erfüllte sich mit der Übernahme des bekannten Ausflugslokals Bachstelze in Bischleben bei Erfurt einen Lebenstraum, entzog sich und ihr Haus aber inzwischen der öffentlichen Tagesgastronomie, um sich künftig ganz individuell um ihre Gäste kümmern zu können.

Seitdem ist Maria Groß für viele auch diejenige, die den Erfurtern eines ihrer beliebtesten Wochenendziele vorenthält.Nun hat TA-Chefredakteur Jan Hollitzer die agile Köchin und Entertainerin in eben diesem Lokal am Rande der Landeshauptstadt für seinen Podcast getroffen. Und dabei auch nachgefragt, welches Konzept Maria Groß vier Jahre nach der Übernahme der Bachstelze verfolgt.

Im knapp einstündigen Gespräch im von Eichen beschatteten Biergarten, das immer mal wieder von Hund Fredi unterbrochen wird, berichtet sie von der Herausforderung, ein Restaurant sowohl wirtschaftlich als auch gastronomisch so zu führen, dass Mitarbeiter und Gäste sich wertgeschätzt und wohl fühlen. Teils hoch emotional und in drastischen Worten lässt sie dabei auch ihrer Enttäuschung freien Lauf, über Neider, Denunziation und über die in der Öffentlichkeit diskutierten angeblichen Mängel nach einer Kontrolle.

„Ich wurde von der Sterneköchin zur Schlampenköchin gemacht. Keinen interessierte eine Gegendarstellung. Es ist absolut indiskutabel, was da passiert ist“, sagt Groß. Inzwischen habe sie mehrere Verfahren angestrengt und gewonnen. Ungeschminkt spricht Groß auch über ihre Begegnungen mit Prominenten, die ihre Fernsehauftritte mit sich bringen.

Anfang Oktober steigt sie bei „The Taste“ (Sat 1) ein, auch auf dem „Riverboat“ (MDR) wird sie zu erleben sein. Viel zu verdanken habe sie Tim Mälzer, der sie in die Sendung „Kitchen impossible“ (TV-Now) holte. Sie beide verbinde das lose Mundwerk. „Man denkt immer, der macht den ganzen Tag Halligalli, aber er muss auch schauen, dass er seine Leute am Monatsende entlohnt, auch er trägt soziale Verantwortung“, sagt sie.

Geradezu ins Schwärmen kommt Maria Groß bei der Frage nach Fußballmanager Reiner Calmund, mit dem sie bei „Grill den Henssler“ (Vox) in der Jury saß. Absolut lieb, wohlwollend und normal sei er, zur Toilettenfrau ebenso wie zum Manager. „Der sagt jedem guten Tag und meint es auch so. Von solchen Leuten bräuchten wir viel, viel mehr“, findet die Erfurterin.Natürlich erfährt man auch viel über den Menschen Maria Groß. Wie sie einst Philosophie studierte und es sich dann anders überlegte. Was sie politisch und gesellschaftlich bewegt. Und was sie selbst am liebsten auf dem Teller hat. Aber hören sie selbst: