Erfurt. Im TA-Podcast “Hollitzer trifft“ berichtet Jan Hofer über seinen allerletzten Einsatz für die Tagesschau nach 36 Jahren und ein kleines Versehen mit Jens Riewa. Ebenso spricht er über einen Albtraum, der ihn lange verfolgt.

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Fast 36 Jahre lang hat er die „Tagesschau“ moderiert: Am Montagabend verlas Jan Hofer das letzte Mal die wichtigsten Nachrichten des Tages. Im Podcast mit TA-Chefredakteur Jan Hollitzer spricht der 68-Jährige über...

...Ruhestand: Noch kümmere ich mich um die Dienstpläne und habe schon eine Menge vor. Zunächst werden wir mal einige Tage nach Palma reisen, da haben wir eine Wohnung. Vorher müssen wir allerdings einen PCR-Test machen. …die letzte Sendung: Es haben unfassbar viele Leute geguckt, 7,48 Millionen. Dabei war auch ein hoher Anteil an jungen Zuschauern. Wahrscheinlich, weil ich sehr aktiv in den sozialen Medien bin.

...Dienstagmorgen: Die Stunden nach der letzten Sendung. Ich habe meinen Sohn in die Kita gebracht, gleich danach am Schreibtisch gesessen und Dienstpläne überprüft.

...Wendezeit: Das Aufregendste für mich in meinem Job. Das passierte ja vor der Haustür. Und in der Sendung wusste man nie, wie das ausgeht, ob nicht eventuell irgendwelche Panzer rollen.

...Geheimnis Tagesschau: Nachrichten müssen etwas sehr klares sein. In dem Augenblick, wo wir anfangen, eine Show daraus zu machen, klappt es nicht. Wir müssen hinter der Nachricht zurückstecken. Und die Glaubwürdigkeit besteht auch aus unserem großen Korrespondentennetz im In - und Ausland.

...Krawatte: Dass Jens Riewa den Schlussbeitrag über mich ohne Krawatte anmoderiert hatte, war nicht geplant. Durch den Brennpunkt hatte ich eine Übergabe zur folgenden Sendung, es gab Kommunikationsprobleme und er musste plötzlich seine Ansage machen.

...Teleprompter: Die Leute fragen: Wieso habt ihr diese blöden Zettel da liegen? Ich sage Ihnen, Sie wissen gar nicht, wie oft der Teleprompter stehenbleibt oder ausfällt.

...Albträume: Ich hoffe, dass ich sie loswerde. Regelmäßig werde ich schweißgebadet wach, finde in der Redaktion von der Toilette nicht den Weg ins Studio, irre durch das Funkhaus. Es ist eine Urangst, dass man verschläft, nicht da ist, dass die Sendung ausfallen muss.