Im Sonderpodcast zum Thema Corona spricht TA-Chefredakteur Jan Hollitzer mit dem Jenaer Infektiologen Mathias Pletz darüber, ob Deutschland italienische Verhältnisse vermeiden kann

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Im zweiten Corona-Sonderpodcast in unserer Reihe "Hollitzer trifft" spricht der Jenaer Infektionsbiologe Prof. Mathias Pletz über die gegenwärtige Lage in Thüringen:

"Alle sind sehr angespannt. Wir bereiten uns mit Hochdruck vor, auch wenn die Fallzahlen momentan niedrig sind. Aber wir wissen, es gibt eine exponentielle Verdopplung aller vier bis fünf Tage. Die Frage ist jetzt: Kam das Social Distancing rechtzeitig für Thüringen, oder müssen wir mit italienischen Bildern in fünf bis sechs Wochen rechnen?" Pletz ist persönlich ziemlich optimistisch, dass es rechtzeitig kam. "Ich hoffe, dass der Kelch an unser vorübergeht, dass wir entscheiden müssen, wer wird triagiert und wer nicht."

In Thüringen habe schon vor Corona weit über 600 Intensivbetten für etwa zwei Millionen Menschen gegeben. In der Lombardei gibt es dagegen 800 Intensivbetten auf zehn Millionen Einwohner. "Und zusätzlich möchte Thüringen seine Beatmungskapazitäten noch einmal verdoppeln."