Berlin. Frankreichs Präsident zieht seine Streitkräfte aus dem Niger ab. Zuvor wurde französischen Flugzeugen der dortige Luftraum gesperrt.

Frankreichs Präsident will die französischen Streitkräfte aus dem Niger abziehen. Die militärische Zusammenarbeit mit dem afrikanischen Land werde beendet und die dort stationierten französischen Soldaten sollen bis Jahresende zurückkehren, sagte Emmanuel Macron in einem Interview mit den Fernsehsendern TF1 und France 2.

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Zuvor hatte die Militärregierung im Niger den Luftraum für alle französischen Flugzeuge gesperrt. Nigers Luftraum sei offen für alle nationalen und internationalen kommerziellen Flüge "mit Ausnahme französischer Flugzeuge oder von Frankreich gecharterten Flugzeugen, einschließlich jener der Fluggesellschaft Air France", hieß es in einer auf Samstagabend datierten Mitteilung, die auf der Webseite der Flugsicherheitsbehörde für Afrika und Madagaskar (Asecna) veröffentlicht wurde. Der Luftraum bleibe gesperrt für alle militärischen und Sonderflüge, sofern keine Sondergenehmigung der Behörden vorliege, hieß es weiter.

Französische Soldaten in Niamey. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat das Ende der militärischen Zusammenarbeit mit dem Niger verkündet.
Französische Soldaten in Niamey. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat das Ende der militärischen Zusammenarbeit mit dem Niger verkündet. © Jerome Delay/AP

Luftraum des Niger wird nicht von französischer Airline genutzt

Air France erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, sie nutze nicht den Luftraum des Niger. Die wichtigste Airline für den Flugverkehr zwischen Europa und Afrika hat seit dem 7. August alle Flüge nach Niamey ausgesetzt.

Nigers Luftraum war nach einer einmonatigen Sperrung am 4. September wieder geöffnet worden. Anfang August hatte die Militärführung des Landes den Luftraum wegen der "Gefahr einer Intervention" geschlossen. Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) hatte damals mit einer Militärintervention gedroht, um den am 26. Juli durch einen Staatsstreich gestürzten Präsidenten Mohamed Bazoum wieder einzusetzen. (fmg/afp/dpa)

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