Berlin. In einer Salzwüste in Indien soll der größte Wind- und Solarpark der Welt entstehen – fünfmal so groß wie Paris.

Es ist ein gigantisches Projekt, das derzeit in einer Salzwüste in Indien entsteht: der Renewable Energy Park in Khavda. Dahinter verbirgt sich ein riesiger Solar- und Winpark des Unernehmens Adani Green Energy Limited. Auf einer Fläche fünfmal so groß wie Paris sollen Solaranlagen und Windräder installiert werden. 20 Milliarden Dollar will das Unternehmen dafür investieren. Zunächst berichtete CNN über das Unterfangen.

In gerade einmal fünf Jahren soll der Park fertiggestellt werden. Er soll in der Lage sein, 16 Millionen indische Haushalte mit grünem Strom zu versorgen. Das Land hat etwaige Projekte bitter nötig – sofern es seine Klimaziele einhalten will. Denn noch immer werden rund 70 Prozent des Stroms in Indien aus Kohle gewonnen. Zum Vergleich: In Deutschland stieg der Anteil der erneuerbaren Energien im Stromsektor laut Umweltbundesamt zuletzt deutlich von 46,2 Prozent (2022) auf 51,8 Prozent (2023).

100 Milliarden will die Adani-Firmengruppe in erneuerbare Energien investieren.
100 Milliarden will die Adani-Firmengruppe in erneuerbare Energien investieren. © AFP via Getty Images | PUNIT PARANJPE
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Erneuerbare Energien in Indien: Entscheidend gegen den Klimawandel

Indien will bis 2030 50 Prozent seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien beziehen – ein Großteil davon aus Wind- und Solarkraft. Bis 2070 will das Land klimaneutral sein. Im Kampf gegen den Klimawandel spielt Indien eine wichtige Rolle. Unter den Industrie- und Schwellenländern verzeichnet das Land seit Jahren das größte Wirtschaftswachstum. Vergangenes Jahr überholte Indien China als bevölkerungsreichstes Land der Welt. Ein Ende des Wachstums ist derzeit nicht in Sicht.

Wohl auch deshalb blickt die Adani Group zuversichtlich in die Zukunft. Das Unternehmen will innerhalb der nächsten zehn Jahre 100 Milliarden Dollar in die Energiewende investieren. Allerdings gibt es auch Kritik: Denn gleichzeitig verdient die Adani Group noch Milliarden mit fossilen Energien. Das Unternehmen betreibt unter anderem Kohleminen. Zudem geriet die Firmengruppe zuletzt ins Visier von Shortsellern und Aufsichtsbehörden. Der Vorwurf: Bilanzen könnten geschönt sein. Der Börsenkurs des Unternehmens brach nach Bekanntwerden der Vorwürfe im vergangenen Jahr zeitweise ein.

lro