Elmar Otto über die SPD-Liste zur Landtagswahl im September.

Es stimmt schon. Bei der Aufstellung einer Liste für die Plätze zur Landtagswahl kann man es nicht allen recht machen. Wer vorne steht, wird sich freuen und zufrieden sein. Wer unter ferner liefen rangiert, fühlt sich ungerecht behandelt oder gar persönlich gekränkt.

Bei der Thüringer SPD kommt der Liste eine besondere Bedeutung zu. Denn außer dem zu recht beliebten Fraktionschef Matthias Hey ist es in den vergangenen Jahren niemandem gelungen, ein Direktmandat zu erringen.

Da die Sozialdemokraten den Demoskopen zufolge derzeit lediglich sechs bis neun Prozent der Wähler von sich überzeugen können, dürfte es spätestens ab Platz zehn schwer werden, in den Landtag einzuziehen.

Heike Taubert, seit zehn Jahren Finanzministerin, zuvor Sozialministerin und einst auch SPD-Spitzenkandidatin, wird von ihrem Kabinettskollegen und Landesvorsitzenden Georg Maier für Platz zwölf vorgeschlagen. Oder sollte man besser sagen: damit abgespeist?

Eine verdiente Genossin, die die klammen Thüringer Kassen stets gegen allerlei Testosteron im Thüringer Kabinett verteidigt hat, wird quasi aussortiert.

Dabei bräuchte Taubert mehr Rückendeckung denn je. Immerhin tritt AfD-Rechtsaußen Björn Höcke in ihrem Wahlkreis gegen sie an.

Maier, aktueller SPD-Spitzenkandidat, betont, er wolle seinen Landesverband zusammenhalten. Mit seinem Agieren bewirkt er genau das Gegenteil.

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