Martin Debes über den Klimawandel.

Viermal so viele Waldbrände gab es im vergangenen Jahr in Deutschland. In Thüringen brannte es dieses Jahr schon im April, so früh wie selten.

Diese Woche beginnt die nächste Hitzeperiode. Und es ist zu trocken. Der feuchte Mai und die Gewitter im Juni änderten kaum etwas an der historisch niedrigen Bodenfeuchte. Vor allem Fichten und Buchen sterben, und was die Dürre nicht erledigt, töten der Borkenkäfer oder Pilze, die es früher nur in anderen, wärmeren Regionen der Welt gab.

Wir sind mittendrin im Klimawandel, den man, zumindest aus Sicht der Waldbesitzer, getrost Klimakatastrophe nennen kann. Die Hoffnung ist, dass der Sommer nicht so wird wie der letzte, aber die Statistik lässt sie nicht allzu groß werden.

Es gibt, grob formuliert, zwei Strategien, um damit umzugehen. Die erste: Den Ausstoß von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen begrenzen, um den Temperaturanstieg zu bremsen. Hier macht das Land unter Rot-Rot-Grün mehr als früher. Thüringen aber ist natürlich viel zu klein, vor allem im internationalen Maßstab, um mehr zu tun, als ein Beispiel zu geben. Die Entscheidungen, die wirklich etwas bewegen können, müssen in Berlin, Brüssel, Washington, Peking oder Delhi getroffen werden. Und da sieht es gerade sehr mau aus.

Die zweite Strategie ist deshalb mindestens genauso wichtig wie die erste. Sie lautet: Wir müssen uns alle auf die neue Warmzeit einstellen, also den Wald umbauen, den Katastrophenschutz neu ausrüsten, Bewässerungssysteme installieren, systematisch Wasser sparen und ja: unsere Lebensweise ändern.

Auch hier will die Landesregierung das Tempo erhöhen. Doch das, was das Kabinett diese Woche bespricht, kann bestenfalls ein Anfang sein. Denn auch das, was auf uns zukommt, hat gerade erst begonnen.

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