Erfurt. Die 100-prozentige Stadttochter sei „kein kommunales Unternehmen“, stand auf einem Flugblatt, welche die Linke verteilt hat. Inzwischen wurde es durch eine neue Version ersetzt.

Mit einem populistischen Flugblatt haben sich die Linken von der sachlichen Debatte um die Schulfinanzierung verabschiedet. Neben wilden Spekulationen um mögliche Folgen der geplanten Kowo-Übernahme durch die Stadtwerke steht dort die falsche Behauptung, dass die Stadtwerke „nicht mehr kommunales Eigentum“ seien. Die Stadtwerke und ihre Töchter gehören zu 100 Prozent der Stadt Erfurt.

Das Flugblatt stamme von den Linken und sei in „einigen Hundert“ Exemplaren als Wahlwerbung verteilt worden, bestätigte der Linke-Kreischef Steffen Kachel am Mittwoch. Kachel distanzierte sich von der Behauptung, die Stadtwerke seien kein kommunales Unternehmen. Er habe den Text selbst nicht gegengelesen, sagte er.

Inzwischen sei der Fehler festgestellt, das Flugblatt eingestampft und durch eine neue Version ersetzt worden. Auf der neuen Version sind die Spitzenkandidaten der Linken für die Stadtrats-Wahl abgebildet.

Panse fordert Rücktritt vom Linken-Aufsichtsrat

„Offensichtlich wurde der erste Text von jemandem verfasst, der von den Wohnsachen nicht wirklich Ahnung hat“, sagte Kachel. Wer der Autor sei, konnte er nicht sagen.

CDU-Fraktionschef Michael Panse nannte das Flugblatt eine „Unverschämtheit“. Er forderte die beiden Linken im Aufsichtsrat der Stadtwerke, André Blechschmidt und Reinhard Duddek, zur sofortigen Niederlegung ihrer Mandate auf.

Das Flugblatt sei ein „Tritt ins Gesicht von 3000 Beschäftigten der Stadtwerke-Gruppe“ und schädige das Image des Unternehmens, das seit Jahren erfolgreich für die Stadt arbeite. „Wenn die Linken das aus Wahlkampf-Taktik aufs Spiel setzen, sind sie nicht mehr politikfähig“, sagte Panse.

Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) kündigte für Mittwochnachmittag eine Stellungnahme an.

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