Auerstedt. Instrument in der Friedenskirche Auerstedt hat bewegte Geschichte

Wenn am Sonntag, ab 16 Uhr, die Orgel in Auerstedt anlässlich ihres 200. Geburtstages erklingt, dann tut sie das nicht an dem Ort, an dem die ersten Töne aus ihren 783 Pfeifen kamen. Wie der Organist Markus Mahling weiß, wurde das Instrument ursprünglich für die Gemeinde Döbris bei Zeitz gebaut. 1817 zum Reformationsjubiläum in Auftrag gegeben wurde sie 1819 vom Erbauer, dem Naumburger Orgelbauer Matthias Vogler, fertigstellt. Noch zehn seiner Orgeln sind bis heute erhalten.

Doch wie kam das Instrument nach Auerstedt? „Döbris musste dem Braunkohletagebau weichen. Im November 1967 war der letzte Gottesdienst, im Sommer 1968 wurde die Kirche abgerissen“, so Markus Mahling. Und deshalb kam die Orgel an ihren heutigen Standort.

Als sie dann in die Friedenskirche kam, sei sie zu in keinem guten Zustand gewesen. Ab Mitte der 90er-Jahre wurde dann die Auerstedter Kirche saniert, in diesem Zuge die Orgel abgebaut und von der Stadtilmer Orgelbaufirma Schönefeld Stück für Stück restauriert bis ins Jahr 2008.

Das Instrument hat ein Manual und Pedal. Von den 783 Pfeifen sind 70 Prozent aus Metall, die restlichen sind aus Holz. Sie verteilen sich über 13 Register. Die größte Pfeife misst etwa 5 Meter, die kleinste 4 Zentimeter.

Die Vogler-Orgel ist vom Klangbild noch Spätbarock und unterscheidet sich dadurch von vielen anderen Instrumenten der Region, die aus der Zeit der Romantik stammen.