Escherode. In Escherode bei Niedertrebra regt sich am Samstag Protest der Landwirte gegen gesellschaftliche Vorurteile und sachfremde Politikentscheidungen.

Auch im Weimarer Land beteiligen sich die Landwirte an den bundesweiten Protestaktionen der Landwirte mit den „Grüne Kreuzen“ (diese Zeitung berichtete). In diesem Rahmen sind für das kommende Wochenende Mahnfeuer in ganz Deutschland angekündigt. Eines davon findet auch im Altkreis Apolda statt, nämlich in Escherode, einem Ortsteil von Niedertrebra.

Organisiert wird es von Holger Klopfleisch vom gleichnamigen Landwirtschaftsbetrieb aus Niedertrebra. Hilfe bei der Durchführung erhält er etwa von der Feuerwehr sowie von der ortsansässigen Metzgerei Pitzler. Am Samstag, 17 Uhr soll das Mahnfeuer in Escherode entzündet werden. Doch warum brennt es überhaupt? „Mir geht es darum, dass die Landwirtschaft in ein anderes Licht gerückt wird. Immer werden wir wie die Sau durchs Dorf getrieben – etwa beim Thema Düngung“, erklärt Landwirt Holger Klopfleisch. Mit der Düngeverordnung von 2017 gehe er noch konform, was 2020 nun die Agrar-Industrie erwartet, das setze hingegen eine Abwärtsspirale in Gang. Obwohl wissenschaftlich nicht zweifelsfrei bewiesen, werde pauschal die Düngeempfehlung um 20 Prozent reduziert. Das bedeute für die Betriebe eine Abwärtsspirale, weil hohe Ernteeinbußen zu erwarten seien.

Problematisch ist auch das Thema Pflanzenschutzmittel. „Die Behörden haben diese zugelassen und Hinweise mit gegeben, dass, wenn man sich an diese hält, alles in Ordnung ist. Die Gesellschaft gibt nun aber den Landwirten die Schuld, seit neue Erkenntnisse über diese Mittel vorliegen“, so Klopfleisch.

Er beklagt generell auch fehlenden Respekt: Wenn er auf einem Landwirtschaftsweg mit Traktor unterwegs ist und dort Fahrradfahrer unterwegs seien, zeigten diese ihm etwa einen Vogel.