Apolda. Im Festumzug war manch Originelles zu sehen. Historische Autos wegen empfindlicher Kühlung auf Trailern

Der Festumzug zur 900-jährigen Ersterwähnung wird noch lange in Erinnerung bleiben. Das liegt besonders an den Bildern. So wurde die friedliche Übergabe der Stadt an die Amerikaner dargestellt, wobei durch die US-Boys reichlich Kaugummi unters Volk gebracht wurde.

Einen Hingucker hatten obendrein die Eisenbahnfreude dabei. Auf einen Rollator hatte Ingo Täubner und Freunde die Karosserie einer Lokomotive der Baureihe 131 montiert. Das Fahrgestell war ein Rollator . . .

Besonders war auch die Teilnahme des Kölner Dombaumeisters am Umzug. Peter Füssenich war eigens zur Begleitung von Bild 51 – „Der Decke Pitter, Gebrüder Ulrich, 1923“ – nach Apolda gekommen. Der Glockengießermeister Ulrich wurde durch Andreas Müller vom BSC dargestellt.

Eine weitere bedeutsame Figur der Stadtgeschichte fand sich mit Hugo Michel. Ihn stellte im schwarzen Frack sehr stattlich Bernd Fickler dar.

An die Geschichte der bekannten Glockengießer Rose, Ulrich und Schilling erinnerten Margarete Schilling und Ernst Fauer. Mitgeführt wurde die Glocke von 1764 die sonst im Museum zu finden ist.

Für Aufsehen sorgten auch zwei süße Alpakas. Dobermänner fanden sich auch im Zug. Ihre Herrchen und Frauchen hatten gut vorgesorgt, regelmäßig wurden die Vierbeiner mit Wasser getränkt.

Nicht so leicht hatte es Torsten Hörisch, der als einziger mit seinem Mobbel fuhr, während die anderen historischen Autos auf Trailern waren. Der Grund für den Schongang findet sich in der Luftkühlung. Weil die empfindlichen Autos in einem Umzug zu oft stehen, könnten die Motoren überhitzen. Deshalb machte auch Torsten Hörisch den Motor aus, wenn Gefälle die Fortbewegung sicherte.

Im Wesentlichen glatt lief alles auch mit den Pferden, wenngleich Reiter Jörg Hammer alle Routine einsetzen musste, um sein Pferd in der Bahnhofstraße ruhig zu halten. Das gelang. Respekt! Er trat als Graf Wichmann in der urkundlichen Ersterwähnung auf.

Zum Thema „Ersterwähnung eines Arztes“ hatte sich der Apoldaer Mediziner Peter Tietz in ein historisches Kostüm geworfen. Goethe in Apolda wurde durch Michael Krügel verkörpert,. während sich der Verein „Apolda blüht auf“ dem für die Stadt wichtigen Verschönerungsverein widmete. Viele registrierten auch wohlwollend, dass das Thema Enteignungen endlich mal aufgegriffen wurde.