Ja, wo kommen die denn her? – Glocken aus Apolda mitten in Finnland!

Ja, wo kommen die denn her? – Glocken aus Apolda mitten in Finnland! Wenn man während einer Reise in ferne Länder auf Spuren aus der Heimat trifft, dann ist das ein ganz besonderes Gefühl – es hat etwas mit Zugehörigkeit, mit Tradition, mit Verortung, mit Liebe zu dem Ort, in dem man arbeitet oder lebt, zu tun.

So erging es mir vor ein paar Tagen am Rand eines Parkplatzes an der finnischen Raststätte Vaskikello an der E 75 in der Nähe von Pyhäjärvi. Plötzlich stand ich unter freiem Himmel vor einer umfangreichen Sammlung ausgedienter Kirchenglocken aus aller Welt.

China, Tansania, Budapest, Meißen, Brockscheid, Bockenem, Kals, Erding, Villingen und viele andere Glocken aus Deutschland, vor allem vom Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation, waren dabei. Man darf sie ansehen, berühren, aber nicht läuten, um sie nicht zu beschädigen. Und inmitten all dieser Glocken hingen sie – die Glocken aus Apolda-Morgenröthe.

Ganz oben im Glockenhaus riefen mich die helllila gefärbten Glocken mit goldenem Schmuck zu sich. Die Farbe soll gegen den Rostfraß schützen, der den Eisenhartgüssen droht. So präsentieren sich die Glocken besonders farbenfroh in rosa, hellgrün, hellblau und die Schilling-Glocken in helllila. Gestiftet wurden sie von Hubert Graf Stolberg-Stolberg und seiner Gattin Anna, geb. Prinzessin Lobkowitz.

Und sie riefen Erinnerungen an meinen Arbeitsort wach. Im Apoldaer Weltglockengeläut sollen sie auch bereits erklungen sein.

Aber es ist schon ein besonderes Gefühl, wenn man diesen Zeichen der Heimat im fernen Finnland begegnet!