Mattstedt. Renate und Gerhardt Becker sind seit 65 Jahren verheiratet

Das seltene Fest der eisernen Hochzeit feierten diese Woche Renate und Gerhard Becker aus Mattstedt im Kreise ihre Familie, Freunde und Bekannten. Dass die beiden überhaupt zueinander gefunden haben, hängt mit der Vertreibung Gerhard Beckers Familie aus Ostpreußen unmittelbar zusammen. Am 23. November 1944 mussten sie ihre Heimat verlassen und landeten vorerst im Erzgebirge. Im Jahr darauf musste die Familie dann weiter ins thüringische Niederreißen ziehen. Der Ort im Weimarer Land wurde fortan die neue Heimat der Beckers. Der heute 88-jährige Gerhard begann eine Lehre in der Mattstedter Schmiede. Im Ort wuchs seine spätere Frau Renate auf. Auf den wöchentlichen Tanzveranstaltungen kamen sich beide näher, bis 1952 der Funke übersprang. Gerhard Becker sagt es ein bisschen, wie Liebe auf den ersten Blick. Zwei Jahre später wurde geheiratet. Damals ging das noch auf dem Bürgermeisteramt in Mattstedt. Anschließend zog das junge Glück zudem noch vor den kirchlichen. Gefeiert wurde im kleinen Kreis und bescheiden. Es waren schließlich nicht die fetten Jahre.

Während Frau Renate erst in der Landwirtschaft arbeitetet, wechselte die heute 87-Jährige später als Verkäuferin in die HO nach Apolda.

Noch bevor sich der erste Nachwuchs einstellte, nahm Gerhard Becker eine Lehre als Schlosser an und sattelte noch einmal um. Über einen Zeitraum von einem Jahr musste er für die Ausbildung nach Warnemünde auf eine Werft. Wieder zurück in Mattstedt nahm er eine Arbeit beim Feuerlöschgerätewerk in Apolda an, um später dann bis zum Ruhestand als Schlosser bei der LPG Mattstedt sein Berufsleben zu verbringen.

Während all dem wurden Sohn und Tochter geboren und Gerhardt Becker hatte neben der Familie und seinem Beruf zusätzlich noch sein Hobby als Jäger. Heute gehören zur Familie zudem noch drei Enkel und zwei Urenkel.