Der Hippokratische Eid ist das ethische Fundament aller praktizierenden Mediziner. Wenn auch nicht rechtsverbindlich, schwören die Weißkittel, dass ihre Verordnungen lediglich zum Nutzen der Kranken sein sollen, dass sie nur ...

Der Hippokratische Eid ist das ethische Fundament aller praktizierenden Mediziner. Wenn auch nicht rechtsverbindlich, schwören die Weißkittel, dass ihre Verordnungen lediglich zum Nutzen der Kranken sein sollen, dass sie nur nach bestem Urteil erfolgen und so Schaden von ihnen abgewendet werden soll. Das Leben und das Wirken des Mediziners sollen „heilig und rein“ sein.

Nun schwört der gemeine Berufspolitiker ja bekanntermaßen selbst auf dem Posten für Gesundheit nicht auf das Erbe des Hippokrates. Auch sind Heiligsprechungen selbst unter Christdemokraten nicht unbedingt verbreitet. Doch wenigstens den Punkt mit der Urteilskraft, sollte man den nicht auch von Politikern erwarten?

Es ist eine Zumutung, dass ein Gesundheitsminister die wissenschaftlich erwiesenermaßen nutzlose Homöopathie „okay“ genug findet, um sie weiterhin als freiwillige Kassenleistung zuzulassen, sie und ihre teils fatalen Folgen damit auch noch zu unterstützen. Das alles mit der Gewissheit, dass manche Eltern ihre Kinder schwer geschädigt oder gar umgebracht haben, nur weil sie den Gang zum richtigen Arzt eben „nicht okay“ fanden.