Landkreis. Der Wahlkreis 31 Weimar/Weimarer Land (65 Prozent Wahlbeteiligung) bleibt fest in CDU-Hand, nachdem ihn Alt-Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht in den Vorjahren mehrfach souverän verteidigt hatte.

Das ist aus Sicht der Union das positive Ergebnis angesichts der deutlichen Niederlage auf Landesebene.

Die Mehrheit der Wähler in Apolda sowie den Weimarer Ortsteilen Schöndorf, Süßenborn und Tiefurt/Dürrenbacher Hütte hat an den Wahlurnen gestern nämlich klargemacht, dass sie Thomas Gottweiss (CDU) im neuen Thüringer Landtag sehen will. Auf ihn entfielen nach Auszählung der 60 Wahlbezirke 6578 Stimmen, was 29,4 Prozent entspricht.

Der 40-jährige Bürgermeister der Landgemeinde Ilmtal-Weinstraße hatte einen überaus engagierten Wahlkampf geführt und mit der Begründung sowie dem Ausbau der Landgemeinde längst auch konkrete Erfolge vorzuweisen.

Im Gespräch mit unserer Zeitung sagte er am Abend, dass er sich natürlich über dieses klare persönliche Ergebnis freue, aber es auch einen Wermutstropfen gebe, weil die CDU im Land eine herbe Niederlage habe einstecken müssen. Er persönlich fühle sich bestätigt, die richtige Strategie gefunden zu haben. Zudem zeige ihm sein klarer Vorsprung, dass er mit seiner Arbeit insbesondere auch im ländlichen Raum bei den Wählern Anerkennung gefunden habe. Sein Ziel sei es gewesen, dass Potenzial der CDU hier zu heben – das sei gelungen, so der Wahlsieger.

Und: Ex-Landrat Hans-Helmut Münchberg (parteilos) habe er von Beginn nicht als Hauptkonkurrenten gesehen. Er habe sich nämlich bereits nach dessen Landtags-Kandidatur-Ankündigung dessen Kreistagswahl-Ergebnisse des Jahres 2019 angesehen. Damals habe Münchberg deutlich weniger Stimmen gezogen als er. Das habe sich nun erneut gezeigt, analysierte Thomas Gottweiss.

Einzelkandidat Hans-Helmut Münchberg, der gestern zur Erholung an der Ostsee weilte, landete im Wahlkreis 31 mit 2901 Stimmen (13 Prozent) auf Platz 3. Er liegt damit hinter dem Kandidaten der AfD, Ulrich Kühn (4648 Stimmen/20,8 Prozent).

Auf Nachfrage sagte Münchberg, dass er dem Wahlsieger zunächst seinen Respekt zolle und gratuliere. Mit Blick aufs Ergebnis meinte er dann, dass jeder, der sich einer Konkurrenz stelle, auch damit rechnen müsse, eine Niederlage einzustecken. Das sei in seinem Fall nun eingetreten. Der Wähler sei der Souverän, das Ergebnis also zu akzeptieren, so der Tiefengrubener.

Ein anerkennenswertes Ergebnis fuhr der junge Bioimker Max Reschke (Bündnis 90/Grünen) ein. Dass es dabei insbesondere um seine Person ging, zeigt der klare Abstand zu den Grünen-Landesstimmen im WK 31.

Gottweiss siegte nicht nur in der Direktkandidatur. Auch die gezogenen Landesstimmen können sich sehen lassen – 6812 (30,4 Prozent). Die AfD kommt auf 5330 (23,8 Prozent) und wird bei den Landesstimmen von der Linkspartei überholt (5682/25,3 Prozent). Sowohl bei der AfD als auch bei der Linkspartei zeigt sich damit, dass die jeweilige Partei mehr zog als die Person. Ebenso ist das auch bei Thomas Gottweiss.

Am schlechtesten schnitt Wolfgang Serway vom Internationalistischen Bündnis ab. Für ihn wurden nur 20 gültige Stimmen abgegeben (0,1 Prozent).

Auch Andreas Weise (Freie Wähler) kam mit 399 Stimmen (1,8 Prozent der abgegebenen Stimmen) nicht gut weg.