Landkreis. Langjähriger Landrat fasst Entschluss und will sich Wählervotum im Wahlkreis 31 als Einzelbewerber stellen

Hans-Helmut Münchberg möchte in den nächsten Landtag einziehen. Im Wahlkreis 31 (umfasst Altkreis Apolda, teils Weimarer Ortsteile) dürfte es bis zur Wahl am 27. Oktober spannend werden.

Nachdem Thomas Gottweiss von der CDU als Kandidat nominiert wurde, Max Reschke (Grüne), Sabine Berninger (Linke) und Jörg Rietschel (SPD) ihre Hüte in den Ring warfen und sich auch Andreas Weise von den Freien Wählern interessiert zeigte, möchte nun auch der parteilos Tiefengrubener seinen Hut in den Ring werfen.

Der gebürtige Apoldaer war viele Jahre Landrat des Weimarer Landes. Gestern erklärte er auf Nachfrage unserer Zeitung, dass er sich nach reiflicher Überlegung, nach Gesprächen in der Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis dazu entschlossen habe, diesen Schritt zu gehen.

Wer im Landtag sitze, habe die Möglichkeit, die Landesregierung zu kontrollieren. – Und das sei aus seiner Sicht dringend notwendig. Er wolle dazu seinen Beitrag leisten, sagte der 70-Jährige, den viele als wachen Geist, belesen und überaus engagiert kennen. Er sei „konservativ und kantenscharf“ , meinte er.

Nach fast 30 Jahren in der Kommunalpolitik verfüge er über einen reichen Erfahrungsschatz, den er gern einbringen würde. So möchte er den Kampf gegen eine aus seiner Sicht auch künftig drohenden Kreisgebietsreform fortsetzen. Er wolle für ein differenziertes Bild in der Bildungspolitik streiten. Die Inklusion sei seiner Ansicht nach ein Irrweg, auf dem die Lehrer „kaputt gespielt“ würden. Vielmehr stehe er für einen integrierten Ansatz, nach dem jedem Kind „seine Schule“ gegeben wird. Obendrein gehe es ihm darum, Polizei und Diensten den Rücken zu stärken. Konsequent vorgegangen werden muss aus Münchbergs Sicht gegen Linksextremisten, Rechtsextremisten und Islamisten. Dies seien nur einige der Themen. Derzeit verfeinere er sein Programm, arbeite am Flyer, aus dem heraus die Bürger erkennen sollen, wofür Münchberg steht – und kämpft.

Inzwischen habe er drei Vertrauenspersonen bestimmt, die nötigen Unterlagen für den Wahlkreisvorschlag beim Wahlleiter abzuholen. Die Formalien einer Kandidatur würden nun abgearbeitet. So benötige er 250 Unterstützungsunterschriften bis Mitte August. Wie gewohnt werde seine Frau den Wahlkampf managen.

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