Apolda. Tag der offenen Betriebe In den ReSales-Filialen und dem zugehörige Texaid-Sortierwerk im Gewerbegebiet B87 erhalten Textilien ein zweites Leben

Textilien einem zweiten Leben zuführen, dass ist der Anspruch, den die aus der Schweiz stammende Texaid-Gruppe mit ihrem Sortierwerk in Apolda hat. Dort werden am Tag zwischen 80 und 100 Tonnen an Dingen sortiert, für die der Vorbesitzer keinen Verwendungszweck mehr hat. Das erste Ziel des Unternehmens ist es, Kleidung wieder auf den Markt zu bringen, in einer der bundesweit 49 Filialen von ReSales, der Tochterfirma von Texaid.

Unter den 285 Mitarbeitern, die die Eingangsware prüfen, befinden sich viele, die ihr Know-How mit der Wende behielten, ihren Job aber verloren. Diese einmalige Textilkenntnis der Region sei neben der geografischen Lage des Gewerbegebiets B87 entscheidender Faktor für die Ansiedlung in Apolda gewesen, sagt Sortierwerk-Betriebsleiter Silvio Marx und erklärt: „Unsere Mitarbeiter erkennen, aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkenntnis, Textile Rohstoffe am Gefühl – Baumwolle, Polyester, Acryl.“

Neben der hiesigen Vermarktung in den Filialen gehe ein Teil in den Export. Was dafür nicht taugt werde recycelt – und damit Ressourcen geschont. Baumwolle, Acryl, Polyester oder etwa Federn, das alles werde dem Warenkreislauf wieder zugefügt.

Doch nicht nur ökologisch, auch ökonomisch sei die nachhaltige Unternehmensphilosophie. So werde im mehrfach zertifizierte Sortierwerk die Beleuchtung auf energiesparende LED-Lampen umgestellt, auch verfolge man ein Projekt, um die Heiztechnik auf eine Gasturbine umzustellen, die nebenbei auch noch Strom erzeuge. Zudem würden die notwendigen Lkw-Fahrten optimiert, dass die Fahrzeuge nach Möglichkeit immer voll fahren und die beauftragten Transportunternehmen auf einen modernen und umweltschonenden Fuhrpark hin ausgesucht würden.

Wichtig sei bei Texaid aber auch die soziale Verantwortung. So gehen die Hälfte der wirtschaftlichen Einnahmen der Unternehmensgruppe an Wohltätigkeitsorganisationen. Das hänge damit zusammen, dass die Firmengründung im Nachbarland anteilig durch Hilfsorganisationen geschah, die für ihre Unternehmensidee einen Logistiker suchten, der sich um die wirtschaftlichen und praktischen Aspekte eines solchen Unternehmens kümmere.