Apolda. Neue und leckere Idee bereichert Gemeindealltag in Apolda. Katholische Kirche St. Bonifatius feiert ihr erstes Schlachtefest.

Nach diversen Lebensmittelskandalen wie dem Pferdefleisch in der Lasagne, kann man es getrost sagen: Manchmal weiß nur der heilige Geist, was in einer Wurst wirklich drin ist. Doch gar nicht mal, um Transparenz in der Pelle zu schaffen, sondern um neue Gesichter in der und für die Gemeinde anzusprechen hatte man in den Reihen von St. Bonifatius in Apolda eine gleichsam neue wie leckere Idee: „Haben wir eigentlich schon mal ein Schlachtefest gemacht“, fragte Beate Wiora in die Runde.

Zusammen mit drei Experten aus der Kirchgemeinde gab es am Wochenende nun den Auftakt zu der Aktion, dem gelernten Fleischermeister Klaus-Dieter Schönewolf, dem Hobbyfleischer Jörg Ludwig sowie Otto Sippel – letzterer kommt aus dem Eichsfeld, da habe man die Wursttradition ohnehin im Blut, erklärt Beate Wiora.

25 Kilo Schweinefleisch werden im Gemeindesaal Apolda verarbeitet

Die freiwilligen Helfer hatten im Gemeindesaal bis in den Nachmittag hinein im Gemeindesaal alle Hände voll zu tun.
Die freiwilligen Helfer hatten im Gemeindesaal bis in den Nachmittag hinein im Gemeindesaal alle Hände voll zu tun. © Martin Kappel

Gleich fünf Rezepte lagen am Samstagmorgen im Gemeindesaal für diejenigen, die sich zum Helfen, Schnibbeln, Kochen und Naturdarm befüllen angemeldet hatten. Neben gekochtem Gehacktem, grober Bratwurst, Schwartenwurst und Leberwurst, standen auch Bonifatius-Schlenkerwürstchen auf dem Programm – einer Eigenkreation, weil beim Fleischer kein frisches Blut für die Blutwurst zu bekommen war.

Üppige 25 Kilo Schweinefleisch gab es vom Metzger des Vertrauens. Keine zwei Stunden nach Beginn duftete es bereits herrlich im Gemeinderaum, waren da doch schon die ersten Einmachgläser befüllt und in ein brodelndes Wasserbad gelassen.

Fleischermeister Klaus-Dieter Schönewolf fertigt Gewürzmischungen selbst an

Die Gewürzmischungen habe Klaus-Dieter Schönewolf übrigens für die Hausschlachterezepturen selbst aus den Rohzutaten hergestellt. Industriegewürzmixturen mit allerlei unnötigen Zusatzstoffen gab der gelernte Fleischermeister keine Chance.

Frisch geschnitten und gedünstet wurden natürlich auch die Zwiebeln, die mit gekochten, gewolften oder gebrühten Eisbeinen, Schwarten, Leberstücken oder etwa Speck in die Pelle kamen.

Am Sonntag nach der heiligen Messe war es dann so weit. Insgesamt hatten sich etwa 40 Personen zum gemeinsamen Verzehr der Würste angemeldet und einen kleinen Unkostenbeitrag dafür entrichtet.