Apolda. Tag der offenen Betriebe Apoldaer Wäscherei Böhm ist seit Jahrzehnten am Markt und am 31. August mit beim Aktionstag dabei

In diesem Jahr feiert die Wäscherei Böhm das Zehnjährige am „neuen“ Standort im Gewerbegebiet B 87. Seinerzeit war der Familienbetrieb vom Alt-Standort Faulborn dorthin gezogen, weil dort für die weitere Entwicklung einfach bessere Bedingungen herrschen. Kurzerhand erwarb man damals eine frei gewordene Halle. Erst vor wenigen Monaten wurde diese um eine Expeditionshalle erweitert, in der es auch ein Lagerbühne gibt. Investiert hat man laut Hans Böhm im November 2018 rund 100.000 Euro.

60 Mitarbeiter stehen bei den beiden Geschäftsführern Hans Böhm und seiner Tochter Sibylle in Lohn und Brot. Die Zahl der Mitarbeiter wuchs kontinuierlich. Der Aktionsradius der Firma liegt bei 50 Kilometern. Kunden hat man hauptsächlich bei Pflegeheimen, in der Gastronomie und im Hotelwesen. Natürlich gehört auch das Robert-Koch-Krankenhaus Apolda zu den Kunden.

Täglich werden gut zehn Tonnen Wäsche gewaschen. Damit das effizient abläuft, gibt es eine Beschickungsanlage, an der über eine Hängebahn Säcke mit der Wäsche vollautomatisch in die Waschmaschinen transportiert werden. Im Schnitt ist eine Textilie, befindet sie sich einmal in diesem Prozess, nach zwei bis drei Stunden fertig.

Hans Böhm, der einst den Beruf des Färbers und Chemischen Reinigers erlernte, ist inzwischen 74 und noch immer jeden Tag in der Firma anzutreffen. Seine Erfahrung ist nach wie vor gefragt, und das Arbeiten bereitet dem Seniorchef noch Freude.

1967 übernahm er – damals gerade frisch vom abgeschlossenen Studium als Textilingenieur zurück – die Firma „Dampfwäsche und Bügelanstalt“ von seiner Mutter Johanna.

Seit 1994 ist sein Tochter mit im Boot, worüber er bis heute froh ist, weil so die Familientradition fortgesetzt wird. Kontinuierlich wird modernisiert, einen Investitionsstau gebe es nicht, versichert Hans Böhm. So nannte er fürs Vorjahr die 200.000 Euro teure Anschaffung einer Maschine zur Behandlung von Berufsbekleidung. Für 2019 ist eine neue Bearbeitungslinie für Frottee geplant; rund 150.000 Euro investiert die Wäscherei allein in diese. Am größten ist das Aufkommen an Bett-, Tischwäsche und Frottee. Die Reinigung von Teppichen etwa und die chemische Reinigung lässt man von Partnern erledigen.

Um die hohe Qualität kontinuierlich zu sichern, legt die Geschäftsführung allergrößten Wert auf eine zuverlässige Stammbelegschaft. Langjährigste Mitarbeiterin ist übrigens Cornelia Wollenschläger. Sie hat noch bei Hans Böhm gelernt, heute ist sie Vorarbeiterin.

Einen Azubi zum Textilreiniger gibt es derzeit nicht. Man habe einfach keine Bewerber. Zudem sei die Berufsschule inzwischen in Köthen, früher Erfurt.