Ilm-Kreis. In Arnstadt und Ilmenau sind die Sonderausstellungen zum Jubiläumsjahr des Bauhauses gut besucht. Es kommen auch viele Gäste von außerhalb des Landkreises.

Evelyn Günther führt durch die Ausstellung „weiß. nullpunkt der Moderne“ im Milchhof. Vor einem Knüpfstuhl macht sie halt, rundherum hängen marokkanische Berber-Teppiche von den Wänden: „Die Teppiche hier sind 50 bis 70 Jahre alt“, sagt Evelyn Günther. Die Muster erinnern an Moderne Kunst. Solche Teppiche dienten schon Paul Klee als Inspirationsquelle. Am Webstuhl können Besucher selbst tätig werden. Verwirklicht hat das Teppichprojekt die Künstlerin Sarah Kunze.

„Wir sehen mit der aktuellen Ausstellung, dass der Milchhof ein guter Ort für Kunst ist. Aber wir wollen auch offen bleiben für andere Ideen und Konzepte“, erläutert Jan Kobel, Geschäftsführer der Baudenkmal Milchhof Arnstadt GmbH die historischen Räumlichkeiten.

Beim Milchhof gehe es ihm nicht um die Rekonstruktion des Originalzustandes. „Es geht vielmehr um den Erhalt, auch der Umbauten der DDR“, so Kobel. Die Ausstellung im Rahmen des Bauhaus-Jubiläums wurde bereits am 23. Mai eröffnet, die Nachfrage sei verhältnismäßig hoch. „Wir haben ungefähr zehn Besucher am Tag“, sagt Kobel. Tendenz steigend. „Das spricht sich rum. Wir sind im Verband des Bauhaus, machen viel auf facebook oder per E-Mail“, sagt er.

Mindestens die Hälfte der Besucher kommen nicht aus Thüringen. Viele kämen mit der Bauhaus-Card. „Das merkt man deutlich.“ Selbes habe auch Janny Dittrich, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Schlossmuseum in Arnstadt festgestellt. „Sehr viele Besucher kommen mit der Bauhaus-Card“, sagt sie. Generell werde die Sonderausstellung um den Bauhäusler Martin Jahn gut angenommen. Der war ein Jahr lang Zeichenlehrer am Realgymnasium in Arnstadt. Trotzdem hält sich das Verhältnis von Arnstädter Besuchern und Gästen von außerhalb die Waage. Besucher, die mit der Bauhaus-Card kommen, seien meist nicht aus Arnstadt, weiß Dittrich. Das Publikum sei bunt gemischt, ebenso die Interessen für Exponate.

In Ilmenau lädt die Sonderausstellung zu dem Keramiker Wilhelm Löber im GoetheStadtMuseum Gäste aus ganz Thüringen ein: „Wir haben viele Gäste von außerhalb“, sagt Museumsleiterin Kathrin Kunze. „Aber auch viele Stammgäste“, ergänzt Birgit Wlasak, Abteilungsleiterin für Tourismus. Für die Ilmenauer sei gerade der Goethebrunnen bedeutend und der ist von Löber, weiß Kunze.

Von den Führungen, die montags angeboten werden, hat sich Wlasak mehr erhofft: „Prinzipiell haben wir noch Luft nach oben“, sagt sie. „Es ist eher selten, dass Besucher gezielt wegen der Sonderausstellung kommen“, so Wlasak. Im Schnitt besuchen das Museum 4000 Menschen im Jahr, weiß Kunze. Weitere tausend kämen wegen der Veranstaltungen noch dazu.

Milchhof: Bis 31. August, täglich , 10 - 18 Uhr GoetheStadtMuseum: Bis 18. August, Dienstag bis Sonntag , 10 - 18 Uhr Schlossmuseum: Bis 20. Oktober, Dienstag bis Sonntag, 9.30 - 16.30 Uhr