Gehren. Der Reisigmarkt in der Gehrener Waldarbeiterschule lockte wieder Hunderte Gäste an. Die Einnahmen sind für gemeinnützige Vorhaben bestimmt.

Der Reisig-Markt im „Forstlichen Betriebszentrum- Waldarbeiterschule“ in Gehren kurz vor dem Volkstrauertag und Totensonntag legte in nunmehr 18. Auflage wieder kräftig zu. Das betraf am Sonntag das Angebot an Reisig – etwa acht Tonnen standen diesmal zur Verfügung –, den Publikumszulauf und das Marktgeschehen rings um den Verkaufsschuppen mit den immergrünen Nadelholzzweigen.

Diesmal richteten sich am Morgen und im gesamten Tagesverlauf keine bangen Blicke gen Himmel mit dem Wunsch, dass es doch bitte weder regnen, noch schneien möge, was in all den vorherigen Jahren immer mal wieder zum Markterlebnis gehörte.

Zum Datum der Volljährigkeit des Marktes herrschte eitel Sonnenschein und eine heitere Stimmung all der sonnigen Gemüter, die den Markt vorbereitet hatten und alles daran setzten, ihn in der Art eines wahren Volksfestes zu gestalten. Eine halbe Stunde vor Öffnungsbeginn um 10 Uhr sammelten und drängten sich bereits die Marktbesucher vor dem Tor. Getreu den Sprichwörtern: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, oder „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, stand man im Wettbewerb um die Poolposition.

Die Allerersten von geschätzt mehr als 100 Leuten bei Toröffnung waren zwei Damen aus dem Ilmenauer Ortsteil Oehrenstock, die in der Zeitung inkognito und anonym bleiben wollen. Ihnen ging es auch in diesem Jahr darum, die edelsten Zweige vom Edelreisig zu ergattern, schnell weg zu kommen, um pünktlich in Frauenwald zum Gänsebratenessen an einem Gastwirtschaftstisch zu sitzen. Ihnen, aber auch vielen, vielen anderen Käufern gelang der Coup, die schönsten Zweige für stabile und sehr moderate Preise zu kaufen.

„Wir waren fleißig und haben über Tage hinweg genug Edel-, aber auch Deckreisig bei Privatleuten und in den nahen Forsten des Freistaates geschlagen und gesammelt, so dass nach Möglichkeit alle Käufer das bekommen, was ihnen gefällt und nützt“, sagten die Azubis im 2. Lehrjahr Alex Kamke und Jan Thomas, als die große Käuferschar noch vor dem Tor wartete.

Wenngleich Punkt 10 Uhr ein regelrechter der Sturm aufs große Reisig-Buffet begann, lief das Kaufgeschehen gesittet und zügig ab. „Wir sind ein eingespieltes Team, wo jeder seinen Platz und seine Aufgabe kennt. Das gilt für die Männer an der Waage und an den Kassen genauso, wie für die Wildbretverkäufer, die Glühweinausschenker, Bratwurstbrater und Gulaschköche, als auch diejenigen, die für den Kinderspaß zuständig sind“, sagte Vereinschef Peter Köhler vom Freundeskreis für forstliche Ausbildung Gehren.

Er war des Lobes voll über sein großes Helferteam, aber auch über die Markthändler im Umfeld, die Bücher und Kalender, Gärtnerschmuck fürs Grab und die Adventszeit, oder auch nur das Lieblingsgetränk der alten Germanen, Met, anboten.

In ausgesprochen freundlich- heiterer Atmosphäre lief das Marktgeschehen. Der Reisig- Schuppen war wie in jedem der 17 Jahre vorher zum Marktende leer gekauft. In die Vereinskasse kam ein schöner Batzen Geld, der nun für gemeinnützige Zwecke des Vereins ausgegeben werden kann.