Gossel. Wahl 2019: Die Sozialdemokraten ziehen mit neu gewähltem Vorstand in den Wahlkampf und blicken trotz der großen Krise ihrer Partei optimistisch nach vorn.

Leicht fällt Alexandra Eckert der Gang auf die Bühne nicht. Vor ihr im Saal sitzen die Mitglieder des SPD-Kreisverbandes. Und die wollen hören, wie es mit der Sozialdemokratie in der Region weiter geht. Leicht sind die Zeiten nicht, räumt die Kreisvorsitzende ein. Bei den letzten Wahlen kassierte die SPD immer wieder Schlappen.

Auch ich frage mich manchmal, wohin die Reise geht“, gibt Alexandra Eckert zu. Der Wähler strafe ab für das Agieren der Großen Koalition, aber auch für die Querelen im Bundesvorstand. Den Kopf in den Sand zu stecken, sei aber keine Alternative, findet die Arnstädterin. Gerade in Zeiten wie diesen. „Die CDU hat ihre Hände in Richtung AfD ausgestreckt“, sagt sie. Zwar betone der Landesvorsitzende, es werde keine Zusammenarbeit geben. An der Basis aber halte man sich daran nicht, verweist sie auf den Kreistag des Ilm-Kreises, wo ein CDU-Mitglied sogar einen AfD-Kandidaten für einen Ausschussposten vorgeschlagen habe. Hier arbeite man längst zusammen.

Umso wichtiger sei es, solchen Strömungen eine andere Politik entgegenzusetzen. Zumal der Schulterschluss in den sozialen Medien für einen Aufschrei sorgte, die Wähler so etwas also keineswegs hinnehmen.

Die SPD sei noch immer die Partei, die das Leben der Menschen besser mache, so Eckert. Es sei – trotz des Fehlstarts im ÖPNV – richtig, Busverkehr und Müllentsorgung zu kommunalisieren, die Ilm-Kreis-Klinik zu erhalten, sich für Schulstandorte zu engagieren. „Wir haben keinen Grund, die Flinte ins Korn zu werfen, nur weil die Zeiten schwierig sind.“

Dem pflichtet auch Eleonore Mühlbauer bei, die für die SPD im Landtag und auch im Kreistag sitzt. Schön seien die letzten Wahlergebnisse freilich nicht gewesen. Dennoch: Bürger bestätigen ihr immer wieder, dass die SPD gewünscht und gebraucht werde. Und man habe gute Themen, mit denen man die Menschen auch erreichen kann, so Mühlbauer.

Die zu vermitteln, hat sich der neue Kreisvorstand ins Aufgabenheft geschrieben. Alexandra Eckert bleibt Kreisvorsitzende, Patrick Höhn aus Gräfenroda steht ihr weiter als Stellvertreter zur Seite. Zum Schatzmeister wurde Tobias Nimbs (Geratal) gewählt. Schriftführer ist Florian Wagner aus Stadtilm. Als Beisitzer fungieren Romy Arnold (Arnstadt), Stephan Berner (Stadtilm), Martina Lang und Eleonore Mühlbauer (beide Arnstadt), Stefan Rienecker (Riechheimer Berg), Birgit Steffani (Ilmenau) und Frank Trefflich (Geratal).