Arnstadt. Diesjährige Kinder-Kultur-Woche präsentiert die Ergebnisse am Freitag. Mädchen und Jungen sind mit Begeisterung dabei

„Das macht hier richtig viel Spaß und ist sehr interessant“, sagt die elfjährige Lea und beugt sich mit Freundin Melina über das Skript für das Hörspiel ihrer Gruppe.

Bei der diesjährigen Kinder-Kultur-Woche im Arnstädter Pfarrhof dreht sich alles um das Thema Hörspiele. Vier Gruppen mit über 25 Mädchen und Jungen im Alter von acht bis 14 Jahren aus Arnstadt und Umgebung sind begeistert bei der Sache. Jede Gruppe hat sich ein anderes Thema gewählt. Die von Melina und Lea beispielsweise will eine Großstadtgeschichte erzählen, in der Superhelden-Mäuse, ein einsamer Mann, der sie aufnimmt – und natürlich auch ein Bösewicht mit Namen Käpt‘n Spiegelei vorkommen.

Viele Vorstellungen unter einen Hut bringen

Bei einer Gruppe gibt es schon ein fertiges Manuskript, die drei anderen wiederum schreiben auch das selbst – von der Geschichte über die Handlung bis hin zu den Dialogen, die ja bei einem Hörspiel mit das Wichtigste sind. Dann geht es natürlich auch darum, das Sprechen zu üben. Man muss überlegen, welche Geräusche zu der Geschichte passen und ob man vielleicht auch Musik einspielt. Und wenn ja, welche dazu passt.

„Manchmal ist das nicht ganz einfach, weil von jedem Kind natürlich eigene Vorstellungen kommen, da muss man dann versuchen, alles unter einen Hut zu bekommen“, so Daniel Kister, einer der vier Dozenten, die die Gruppen betreuen.

Seine Gruppe arbeitet an einer Abenteuergeschichte, die im Nahen Osten spielt, und wird diese aufnehmen. Mara (10) wiederum erzählt ganz stolz, dass sie und drei andere Mädchen an einem Hörspiel über einen plötzlich ausgetrockneten See arbeiten, den Kinder entdecken. Auf dem Heimweg sehen die dann Pools, voll mit himmelblauem Wasser und Männer, die Autos waschen oder den Rasen wässern. Ihnen dämmert, dass das auch etwas mit dem ausgetrockneten See zu tun haben könnte. Die Geschichte geht aber gut aus, weil es dann abends zu regnen anfängt.

Dialoge für die Hörspiele zu schreiben ist auch nicht ganz einfach, vor allem, weil es ja wie in der Alltagssprache klingen und gleichzeitig gut verständlich sein muss. „Dann wird überlegt, welche Szene von mehreren Kindern in eben jener Dialogform gesprochen wird und wie vielleicht auch ein Erzähler in die Geschichte mit eingebaut werden kann. Und dann muss man sich natürlich Gedanken machen, welche Geräusche man selber aufnimmt und welche aus der Retorte kommen müssen“, so Kister.

Seit heute wird im Pfarrhof aufgenommen, da kann man dann auch nicht fröhlich und vielleicht auch laut rufend durch die Flure stürmen. Dann muss das Ganze natürlich noch geschnitten und bearbeitet werden. Schließlich sollen sich die Hörspiele ja mindestens genauso gut anhören wie die, die man aus dem Radio oder aus dem Internet kennt. Vielleicht gibt es sogar noch eine Art Titelsong – einzeln oder einer für alle. Die Aufnahmetechnik bringen die Dozenten mit, gefördert wird die Kinder-Kultur-Woche – was die Sachkosten betrifft – vom Erfurter Bildungsministerium im Rahmen des Programmes „Kultur macht stark“.

Am Freitag werden die Hörspiele den Eltern und Verwandten vorgestellt. Jedes Kind bekommt auch eine CD mit allen vier Hörspielen mit nach Hause und kann sie dann jederzeit stolz den Freunden, Bekannten, Verwandten oder auch den Schulfreunden vorspielen.