Arnstadt. Auch die 16. Auflage von „Noten voller Energie“ war wieder ausverkauft.

Einmal im Jahr gehört die große Theaterbühne den jungen Talenten der Musikschule Arnstadt-Ilmenau. Dann heißt es, gesponsert von den Arnstädter Stadtwerken, „Noten voller Energie“. Auch die 16. Auflage am Sonntag war wieder ausverkauft.

Traditionell eröffnete die Trommelgruppe „Ratamahata“ das Konzert mit lautem Trommelwirbel. In den folgenden zwei Stunden erlebten die stolzen Eltern und Großeltern im Publikum dann, was ihre Kinder so alles gelernt haben. Fast hundert Mitwirkende standen da in den unterschiedlichsten Ensembles auf der Bühne. Es gab Bläser und Streicher, Klassisches und Modernes – und konnte am Ende doch nur ein kleiner Ausschnitt der vielfältigen Arbeit der Musikschule sein.

Auch Männer mit Bart sind Musikschüler

Besonders stolz blickte Musikschulleiter Björn-Helmer Schmidt aus das Streicherensemble um Julia Fischer, welches noch einmal Auszüge aus seinem selbst erarbeiteten Programm darbot. „Dass Schüler so viel Initiative entwickeln freut uns sehr“, so Schmidt. Er machte aber auch deutlich, dass Musikschule nicht nur etwas für junge, sondern auch für jung gebliebene Menschen ist. „Wir haben auch Männer mit Bart“, so Schmidt. Über Zuwachs freue man sich in Ilmenau und Arnstadt immer, besonders gesucht würden im Moment tiefe Streicher und Bläser.

„Nirvana“, Lady Gaga, „Coldplay“ – dass die Musikschüler in Sachen Musikauswahl top-aktuell sind, zeigte das Streicherensemble eindrucksvoll, ließ später aber auch Bartoks „Rumänische Tänze“ folgen. Ähnlich vielseitig präsentierten sich die „Air Lines“ mit ihren Klarinetten und Blockflöten. Dass letztere eben weitaus mehr ist, als die kleine Flöte, die mancher noch aus dem Grundschulunterricht kennt, wurde beim flotten „Tango für Elise“ deutlich. Als Instrument für Barockmusik erlebte die Blockflöte gerade eine Resonanz, erklärte Björn Helmer-Schmidt.

Eigene Version von „Sister Act“

Abschluss und Höhepunkt des Konzertes war wieder ein besonderes Projekt des „Mission Music“-Ensembles unter Leitung von Evelyn Gast-Marschall. Streicher, Bläser, Trommler, Akkordeonspieler – sogar schon die ganz Kleinen – Klavier und Keyboard sowie die Sängerinnen und Sänger der „Happy Voices“ hatten sich dafür zusammengetan und ihre ganz eigene Version des Musical- und Filmhits „Sister Act“ auf die Bühne gebracht. Schwester Mary Clarence (Katharina Jähnig) und ihr fröhlicher Nonnenchor samt Orchesterbegleitung brannten ein wahres Musik-Feuerwerk ab.

Dass solche Auftritte überhaupt erst möglich werden, dafür sorgt der Förderverein der Musikschule. „Wir schaffen Instrumente an, wenn das Budget der Musikschule gerade nichts dafür hergibt, haben eine Notenbibliothek aufgebaut, welche die Musikschüler bei ihren Auftritten nutzen können, und schaffen auch mal T-Shirts an“, erklärte Vorsitzende Kristin Petrasch und warb um neue Mitglieder. Denn 2021 steht eine interessante, aber gleichzeitig auch große Aufgabe vor der Musikschule. Dann wird man in Ilmenau und Arnstadt Gastgeber für den Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ sein. Der Ilm-Kreis gehört hier zur Region Südthüringen mit Suhl und Eisenach und den Landkreisen Schmalkalden-Meiningen, Saalfeld-Rudolstadt, Hildburghausen, Sonneberg und dem Wartburgkreis.

Sicher wird dann auch das eine oder andere einheimische Musiktalent zu den Besten zählen. Wie toll sie ihre Instrumente beherrschen das haben die jungen Musikerinnen und Musiker ja gerade wieder gezeigt.